Utopien können so nah sein: Das bestätigt ein Forschungsteam aus China, dem ein Displaystoff gelungen ist, welcher sich in ferner (oder auch naher) Zukunft als Handy-Alternative durchsetzen könnte. Das allerdings ist natürlich noch Zukunftsmusik. Die neueste Innovation aus dem Fernen Osten ist ein Stoffstück, das einen Display integriert hat. Im Folgenden werden wir näher darauf eingehen und dir sagen, was es damit auf sich hat.
Displaystoff aus China: So wurde er konzipiert
Einem Forscherteam um Peining Chen und Huisheng Peng von der Fudan University in Shanghai ist eine durchaus spannende Innovation gelungen. Ein Displaystoff, welchen du ganz normal anziehen und mehr oder minder als Handy-Ersatz nutzen kannst, wurde von der rund 20-köpfigen Crew entworfen.
Dabei handelt sich um ein Stoffstück, das 6 x 0,25 Meter misst und mit circa einer halben Millionen Leuchtelementen arbeitet. Dabei werden dem Stoff Silber aus Zinksulfidfäden (Oxidation von Zink und Schwefel) beigefügt. Diese wurden mit Schussfäden aus Polyurethan verwoben. Polyurethan, kurz PUR, wird für die Herstellung von Schläuchen, Matratzen, Dichtungen, Klebstoffen et cetera verwendet. Die Zinksulfidfäden wurden hingegen als Kettfäden verwoben. Schuss- und Kettfaden sind auf einem Webstuhl jene Fäden, die jeweils quer beziehungsweise längs verlaufen. Dies führte dazu, dass der Stoff leuchtete.
Durch Kupfer und Mangan konnten sie auch farbliche Akzente setzen. Ebenfalls versuchten sie den Displaystoff mithilfe von Sonnenlicht autark zu bedienen.
Das könnte irgendwann alles möglich sein
Bis diese Idee komplett zu Ende gedacht ist, werden wohl noch viele Jahre vergehen. Das chinesische Forscherteam von Fudan University hat mit diesem Displaystoff aber schon einmal den Anfang gemacht.
Beispielsweise könnte es irgendwann möglich sein, dass du Nachrichten auf dem Stoffärmel lesen kannst. Zudem planen die Forscher auch Tastaturen und Ähnliches zu integrieren, sodass Chats et cetera möglich gemacht werden. Ebenfalls könntest du deine Anziehsachen als Navigation nutzen oder schlicht als Suchmaschine.
Zu finden sind die ganzen Informationen im Wissenschaftsmagazin „Nature: a weekly journal of science“, welches wöchentlich erscheint. Vorneweg gesagt: Der komplette Beitrag verbirgt sich hinter einer Paywall. Dennoch kannst du das Abstract lesen, welches kostenlos zugänglich ist.
Fazit: Faszinierende Erkenntnisse
Bis der erste Displaystoff auf den Markt kommen wird, werden wohl noch viele Jahre vergehen. Dennoch könnte durch ein smartes Stück Stoff das Leben deutlich einfacher werden. Die hochmoderne Technologie und die spannenden Ideen der Forscher machen aber definitiv Lust auf mehr. Ebenfalls interessant: Ein neuartiger Raketenantrieb könnte uns womöglich irgendwann an den Rand unseres Sonnensystems bringen. Und das Hubble-Teleskop zeigt das Erlöschen einer Galaxie.