Als Krebs bezeichnen wir eine unkontrollierte, bösartige Gewebeneubildung. Die daraus hervorgehenden Tumore können unterschiedliche Bereiche eines Organismus befallen und gesundes Gewebe verdrängen. Impfungen gegen Krebs gibt es nur wenige, da viele Arten unterschiedlichen Ursprüngen entspringen. Die geläufigste Impfung ist die gegen Gebärmutterhalskrebs, bei der der menschliche Körper gezielt gegen die Auswirkungen humaner Papillomaviren (HPV) geschützt wird.
Was ist ein Tumor?
Tumor ist das lateinische Wort für Schwellung. In der Laiensprache wird „Tumor“ oft als Synonym für Krebsgeschwulst verwendet, korrekter ist jedoch der medizinische Begriff „Neoplasma“. Ein Tumor kann entweder gutartig oder bösartig sein; nur im letzteren Fall handelt es sich um eine Krebserkrankung.
Krebsforschung: Impfung gegen Hirntumore geprüft
Fortwährend arbeiten Wissenschaftler:innen an weiteren Impfungen gegen Krebs. Nun wollen sie einen Stoff entdeckt haben, der Hirntumoren vorbeugen könnte. Untersucht wurde dieser im Rahmen einer Studie mit 33 Probanden verschiedener Altersgruppe. Dabei soll gezielt die Entstehung und das Wachstum von Gliomen, also Hirntumore des Zentralnervensystems, die von Gliazellen abstammen, verhindert werden.
Diese diffus wachsenden Zellen gehören zu den am häufigsten auftretenden Hirntumoren im Erwachsenenalter und lassen sich nur schwierig behandeln. Mittels Operationen lassen sie sich in der Regel nur unzureichend entfernen und auch eine Kombination von Chemo- und Strahlentherapie ist nur begrenzt wirksam. Doch haben Gliome eine auffällige Gemeinsamkeit: In mehr als 70 Prozent aller Fälle zeigen sie dieselbe Genmutation. Infolge dessen wird ein Eiweißbaustein in einem Enzym mit der Bezeichnung IDH1 ausgetauscht.
Dr. Theresa Bunse vom Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) erklärt, die Impfung gegen Krebs setze bei ebendieser neuen Proteinstruktur an. „Die Impfung richtet sich nur gegen die Tumorzellen und nicht gegen gesundes Gewebe. Das ist ein ganz klarer Vorteil dieser sogenannten mutationsspezifischen Impfungen“, zitiert die Deutsche Welle (DW) Dr. Bunse.
Die IDH1-Mutation, die nur im Tumorgewebe, nicht aber im gesunden, auftrete „tritt bei der Entstehung eines Tumors schon sehr früh auf“, fährt die Medizinerin fort. „Alle Tumorzellen zeigen daher diese Mutation. Bei anderen Tumoren ist das meist nicht der Fall. Häufig ist ein Tumor ein Mosaik aus verschiedensten genetischen Veränderungen.“
Behandlungen kombiniert
Um effektive Erfolge zu erzielen, haben die Mediziner:innen die Impfung gegen Krebs mit anderen Behandlungsmethoden kombiniert. „Die Patienten, die wir geimpft haben, hatten aufgrund der Beschaffenheit des Tumors eine eher schlechte Prognose.“, erläutert Bunse. „Die Standard-Therapie kam hinzu. Die besteht zunächst einmal aus der Resektion, also der operativen Entfernung des Tumors. Zusätzlich erhalten Patienten eine Chemotherapie, eine Bestrahlung oder eine kombinierte Radio-Chemotherapie.“
Somit sei der genutzte Stoff eine Ergänzung, nicht aber ein Ersatz gängiger Behandlungen. In Kombination erhielten die Forscher:innen aber gute Werte. Bei gut 93 Prozent der Patienten habe das Immunsystem im Blut auf die Impfung reagiert. „Wir konnten nachweisen, dass die aktivierten, mutationsspezifischen Immunzellen in das Tumorgewebe im Gehirn eingewandert sind.“
Nebenwirkung habe es infolge der Impfung gegen Krebs kaum gegeben. Lediglich an der Einstichstelle sei es zu „Hautreaktionen, die auch bei anderen Impfungen auftreten“, gekommen. Obsolet kann eine solche Behandlung aber werden, wenn du rechtzeitig vorsorgst. Krebs-Früherkennung soll dir rechtzeitigen Schutz bieten. Mit Hilfe eines neuartigen Hydrogels wollen Wissenschaftler:innen zudem Tumorzellen zurückbilden und Krebs heilen.