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Seltsames Signal von der Venus: Sonde fängt Radiowellen auf

Ein Signal aus dem All hat die Parker Solar Probe beim Flyby an der Venus aufgefangen. Doch woher stammt es? Die NASA gibt Aufschluss.

Oberfläche der Venus (Illustration)
Beim Flyby an der Venus hat die Parker Solar Probe ein Signal aus dem All aufgefangen. Foto: Getty Images/MARK GARLICK/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Die Parker Solar Probe hat beim Vorbeiflug an der Venus ein seltsames Signal aus dem All aufgefangen. Nach gut drei Jahrzehnten war dies die erste direkte Messung der Venusatmosphäre. Sie unterscheidet sich dabei maßgeblich von jenen Aufzeichnungen, die in der Vergangenheit gemacht wurden. Ihre Analyse bestätigt, dass die obere Atmosphäre der Venus während eines Sonnenzyklus, dem 11-jährigen Aktivitätszyklus der Sonne, rätselhafte Veränderungen erfährt.

Parker Solar Probe entdeckt Radioemission der Venus

Parker Solar Probe entdeckt Radioemission der Venus

Die Datensonifikation im Video übersetzt die Daten des Instruments FIELDS der Parker Solar Probe in Ton. FIELDS entdeckte eine natürliche, niederfrequente Radioemission, als es sich durch die Venusatmosphäre bewegte, die den Wissenschaftlern half, die Dichte der elektrisch geladenen oberen Atmosphäre des Planeten, der Ionosphäre, zu berechnen.

Die Venus

Die Venus, der sechstgrößte Planet im Sonnensystem, gehört zusammen mit Merkur, Erde und Mars, die zur Familie der terrestrischen Planeten gehört. Benannt nach der altrömischen Liebesgöttin Venus wird sie nach einer Reihe von Merkmalen, zum Beispiel Masse und Größe, als „Schwester“ der Erde angesehen. Das venusische Jahr beträgt 224,7 Erdtage.

Signal aus dem All: NASA-Sonde passiert Venus

Geboren durch ähnliche Prozesse, sind Erde und Venus quasi Zwillinge: beide sind felsig und ähnlich in Größe und Struktur. Ein nicht unwesentlicher Unterschied lässt sich dennoch bereits auf den ersten Blick erkennen. Die Venus verfügt nicht über ein Magnetfeld, das sie vor den Einwirkungen der Sonne schützen würde. Stattdessen brennt ihre Oberfläche bei Temperaturen, die hoch genug sind, um Blei zu schmelzen. Woher aber stammt das Signal aus dem All, das die Parker-Sonde aufgefangen hat?

„Ich war einfach so aufgeregt, neue Daten von der Venus zu haben“, erklärt Glyn Collison vom Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, der leitende Wissenschaftler der Studie, die am Montag in den Geophysical Research Letters veröffentlicht wurde. Für gerade mal sieben Minuten fing das FIELDS-Instrument der Solar Probe dieses natürliche, niederfrequente Radiosignal auf.

Zunächst kam Collinson die Form und Stärke des Signals zwar bekannt vor, doch konnte er es nicht einordnen. „Dann wachte ich am nächsten Tag auf“, sagt er. „Und ich dachte: ‚Oh mein Gott, ich weiß, was das ist!'“ Er habe das Signal aus dem All von seiner früheren Arbeit mit dem Galileo-Orbiter der NASA erkannt, der Jupiter und seine Monde erforschte, bevor die Mission 2003 endete. Ein ähnliches Muster sei immer dann erschienen, wenn die Raumsonde die Ionosphären der Jupitermonde durchquerte.

Wodurch wird das Venus-Signal erzeugt?

Ähnlich der Erde besitzt auch die Venus am äußeren Rand ihrer Atmosphäre eine elektrisch geladene Gasschicht, die sogenannte Ionosphäre. Dieses Meer aus geladenen Gasen, also Plasma, sendet von Natur aus Radiowellen aus. „Indem wir die Häufigkeit dieser Emission messen, können wir direkt die Dichte der Ionosphäre um Parker berechnen und stellen fest, dass sie weitaus weniger dicht ist, als es bei früheren Missionen der Fall war“, schreiben Collinson und sein Team. Dies unterstütze die Theorie, dass sich die Ionosphäre der Venus im Laufe des 11-jährigen Sonnenzyklus erheblich verändert habe.

„Wenn mehrere Missionen das gleiche Ergebnis bestätigen, eine nach der anderen, gibt das viel Vertrauen, dass die Ausdünnung real ist“, ergänzt zudem Robin Ramstad, ein Mitautor der Studie und Post-Doktorand am Laboratory of Atmospheric and Space Physics an der University of Colorado, Boulder. Doch lassen sich die Ursprünge von Signalen aus dem All nicht immer so einfach klären.

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