Das Universum ist für Menschen ein faszinierendes Thema. So groß die Erde auch ist, im Grunde genommen sind wir nur ein winziger Teil eines unvorstellbaren Gebildes. Häufig werden dabei die Begrifflichkeiten nicht korrekt unterschieden. Wenn wir vom größten Planeten im Universum reden, dann ist nicht ausschließlich unser Sonnensystem gemeint. Wir gehen daher näher auf dieses Thema ein.
Größter Planet im Universum: Das hat es damit auf sich
Im Volksmund werden die Begriff Universum und Sonnensystem meist gleichgesetzt, dennoch sind sie zwingend zu unterscheiden. Wenn wir vom Sonnensystem reden, dann ist „lediglich“ unser Planetensystem gemeint mit der Sonne, die von den Planeten umkreist wird. Unter Universum hingegen versteht man die Gesamtheit von Raum, Zeit und aller Materie und Energie. Das Universum umfasst demnach Milliarden von Galaxien. Eine Galaxie ist dabei eine Ansammlung von Sternen, Planetensystem et cetera.
Daher ist es relativ schwierig zu sagen, wenn es um die Frage geht „Welcher ist der größte Planet im Universum?“. Dennoch gibt es eine gewisse Struktur im Universum, mit der man die größten und kleinsten Objekte einordnen kann. Die größten astronomischen Strukturen des Universums sind Quasare. Falls du noch mehr darüber wissen willst: Astronom:innen haben offenbar den größten Quasar seit dem Urknall entdeckt.
Das ist der größte Planet unseres Sonnensystems
Die Forscher:innen suchen schon seit Jahren nach dem größten Planeten des Universums. Vor fast 15 Jahren hatten Astronom:innen einen Planeten entdeckt, der als größter im Universum angesehen wurde. TrES-4 ist der Name und befindet sich im Sternbild Herkules. In unseren Sonnensystem ist beispielsweise Jupiter der größte Planet. TrES-4 hingegen ist rund 70 Prozent größer als Jupiter. Da es bis dahin nichts Vergleichbares entdeckt wurde, galt TrES-4 als größter Planet im Universum, laut einem Artikel der Deutschen Welle.
Nun aber wieder zu Jupiter. Dieser zählt zu den Gasplaneten unseres Sonnensystems und hat womöglich einen felsigen Kern. Das Innere besteht zudem aus flüssigem Wasserstoff und Helium. Ein markante Eigenschaft des Jupiters ist das „rote Auge“. Dabei handelt es sich um einen festsitzenden Wirbelsturm.
Um ein Gefühl zu bekommen, wie unterschiedlich der Jupiter zur Erde ist, machen wir einen Vergleich: Jupiter ist rund 11-Mal so groß wie die Erde und braucht für eine Sonnenumkreisung fast zwölf (Erd-)Jahre. Zudem dreht er sich viel schneller um die eigene Achse. Die Erde braucht dafür bekanntermaßen 24 Stunden, der Jupiter hingegen rund zehn (Erd-)Stunden. Das Leben auf dem Jupiter wäre nicht nur wegen seines gasförmigen Aufbaus unmöglich, sondern auch wegen der Temperatur. Diese beträgt rund -108 Grad Celsius.
Der kleinste Planet
Klein ist relativ, und das gilt bei dem kleinsten Planeten im Universum ganz besonders. Denn wie klein der kleinste Planet ist, können Astronom*innen bisher nicht beschreiben. Es ist weniger eine Frage der Entdeckung, sondern eher der Definition, wie klein ein Planet eigentlich sein darf. Der kleinste uns bekannte Planet ist und bleibt noch immer der Merkur. Mit einem Durchmesser von gerade einmal 4.800 Kilometern ist er etwa zweieinhalb Mal kleiner als unsere Erde.
Kleiner noch ist Pluto mit gerade einmal 2.376 Kilometern Durchmesser. Doch genau wegen dieser Größe gilt Pluto auch lediglich als ein Planetoid, also als ein Planet-ähnlicher Himmelskörper. Er weist eine runde Form auf, ist jedoch nicht groß genug, um als Planet zu gelten. Zum Vergleich: Selbst unser Erdmond ist mit einem Durchmesser von 3.476 Kilometern bedeutend größer als jener Himmelskörper am äußersten Rand unseres Sonnensystems.
Und somit gilt der Merkur auch also kleinster je entdeckter Planet im Universum. Denn der kleinste Exoplanet hat etwa die sechsfache Masse unserer Erde und ist doppelt so groß wie sie. Corot-Exo-7b kreist dabei so nah um seinen Heimatstern, dass er eine gebundene Rotation aufweist. Eine Seite des Planeten ist stets dem Stern zugewandt, während die andere Seite in ständiger Dunkelheit liegt. Das führt zu extremen Temperaturen. Die sonnenzugewandte Seite zerfließt bei einer Temperatur von 1.500 Grad Celsius. Die niedrigste Temperatur liegt bei 1.000 Grad.
Fazit: Begriffe nicht verwechseln
Wenn wir vom größten Planeten im Universum reden, dann ist damit nicht Jupiter gemeint. Dieser ist „nur“ der größte Planet in unserem Sonnensystem, das wiederrum ein kleiner Teil des Universums ist. Zudem stellt sich schon immer die Frage: Ist das Universum eigentlich unendlich?
Quellen: Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Welt der Physik
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