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USA, Russland oder China – wem gehört eigentlich der Mars?

Besitzansprüche funktionieren im All etwas anders als auf der Erde. Lässt sich dennoch sagen, wem etwa der Planet Mars gehört?

Astronauten auf dem Mars
Ein Jurist verrät

Spätestens seit sich der Planet Mars in greifbarer Nähe der NASA und anderer Raumfahrtorganisationen befindet, stellen sich neue Fragen. Wie können wir Menschen auf den Mars schicken? Wie könnte eine Besiedlung des Roten Planeten aussehen? Und wem gehört dieser überhaupt? Auf die letzte dieser Fragen hat der Kölner Rechtsprofessor Stephan Hobe eine Antwort.

Darum ist der Mars rot und tot und die Erde blau und lebendig

Darum ist der Mars rot und tot und die Erde blau und lebendig

Die NASA fand in einer Mission heraus, was für den Tod des Mars' und das Leben der Erde verantwortlich war. Der Weg dahin war buchstäblich steinig, dafür scheint das Rätsel nun gelöst.

Wem gehört der Planet Mars? Jurist erläutert die Ansprüche

Es sind vor allem Bilder aus Zeiten des Kolonialismus, die vielen Menschen in den Kopf kommen mögen, wenn sie sich die Besiedlung anderer Planeten vorstellen. Auch die berühmte lunare US-Flagge der Apollo 11-Mission könnte dabei eine Rolle spielen. So einfach ist es aber nicht. Wie Hobe erklärt, lassen sich etwa auf den Planeten Mars nicht so einfach Besitzansprüche erheben.

Geregelt wurden Fragen wie diese bereits im Rahmen des Outer Space Treaty von 1967. Bis Juli 2020 haben insgesamt 110 Nationen, darunter auch Deutschland (1971), den Weltraumvertrag ratifiziert. Darin sei mitunter geregelt, „dass das Eigentum von ins Weltall geschossenen Dingen sich nicht verändert“, erklärt Professor Hobe im Interview mit dem WDR 5. „Also ein amerikanischer Satellit bleibt ein amerikanischer Satellit. Interessant wird es mit den Dingen, die im Weltraum sind. Da ist die Aussage des internationalen Rechts anders, denn der Weltraum als solcher, die Himmelskörper gehören der Menschheit als ganzer. Daran kann kein Staat Eigentum begründen.“

Schwierig gestalte sich dies allerdings, wenn es um die Förderung von Rohstoffen im All gehe. So verbiete der Weltraumvertrag nicht die Aneignung von Rohstoffen und Fördergründen, etwa auf dem Planeten Mars. Er erlaube „sie zwar nicht ausdrücklich, aber verbietet sie auch nicht. Was nicht verboten ist, ist im Prinzip erlaubt. Diese Regel gibt es im Völkerrecht.“ Der Mond, die Himmelskörper und der ganze Weltraum seien jedoch nicht aneignungsfähig. „Es gibt keine Möglichkeit, daran Eigentum zu erwerben. Mehr als eine interessante Idee ist das nicht.“

Ist künftiges Leben auf dem Mars möglich?

Sind die Besitzansprüche des Roten Planeten und damit die Frage „Wem gehört der Mars?“ erst einmal geklärt, stellen sich auch schon die nächsten Fragen. Wie können Menschen etwa die Entfernung des Mars zur Erde überwinden? Gibt es Sauerstoffreserven unter seiner Oberfläche, die das Leben auf dem Mars erleichtern könnten? All das bleibt zunächst abzuwarten. Zu Wasservorkommen auf dem Planeten Mars gibt es aber schon jetzt drei wesentliche Theorien.

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