Ein Forscher erklärt, dass das Scrollen durch den News-Feed und Co. zu einer „Cyberkrankheit“ führen kann. Klinisch unterscheidet sie sich wohl nicht von der Reisekrankheit. Doch was genau ist damit gemeint?
Woher kommt der Begriff „scrollen“?
- Scrollen leitet sich laut Duden vom Englischen „to scroll“ (verschieben, rollen) und scroll (Schriftrolle, Buchrolle) ab.
Scrollen führt zu Cyberkrankheit: Aber was ist das?
Cyberkranheit kann sich etwa in Schwindel oder Übelkeit zeigen. Bisher wurde der Begriff aber eher im Zusammenhang mit Virtual Reality oder Argumeted Reality genannt. Doch Kay Stanney, der unter anderem der Gründer eines kleinen Unternehmens ist, welches Human System Integration erforscht, erklärt, dass jede Art von wahrgenommener Bewegung zu Cyberkrankheit führen kann – dazu zählt also auch das Scrollen am Handy oder Laptop.
„Cyberkrankheit durch Virtual Reality oder Augmented Reality ist nur eine Art Cousin zu anderen Formen der Übelkeit, die mit wahrgenommener Bewegung zusammenhängen, und Scrollen wäre eine weitere Form“, so Kay Stanney gegenüber National Geographic.
Wer also bei Instagram oder Twitter runterscrollt, nebenher Netflix besucht und auch hier hoch- und runterscrollt, um auszusuchen, welcher Film es sein soll, und sich das über Stunden hinzieht, so kann die ständige Bewegung laut Kay Stanney etwa zu Übelkeit führen.
Das ist der Zusammenhang zur Reisekrankheit
Reisekrankheit kann zustande kommen, weil man zum Beispiel in einem Zug oder Bus eine Bewegung wahrnimmt, in Wahrheit aber stillsteht – oder sitzt. Das kann problematisch für den Körper sein. So ähnlich ist es auch bei Virtual Reality. Und offenbar ist es ein ähnliches Phänomen beim Scrollen.
„Klinisch gibt es absolut keinen Unterschied zwischen den beiden Zuständen“, erklärt Eugene Nalivaiko, Professor an der University of Newcastle in Australien. Er hat sowohl die Cyberkrankheit („Cybersickness“) als auch die Reisekrankheit untersucht und kam zu dem Fazit: „Sie haben dieselben Symptome, dieselben Empfindungen, alles ist gleich.“
Allgemein reagiert der Körper mit beispielsweise Schmerz, um Gefahr mitzuteilen: Wer einmal eine heiße Kochplatte berührt, wird es wohl kein zweites Mal tun. „Es ist eine treffende Metapher für die toxische Umgebung, die online in Kommentarspalten zu finden ist. Am Ende könnte sich die Cyberkrankheit auf Umwegen als genauso effektiv erweisen wie die Abwehr von echtem Gift“, so National Geographic.
Weiteres Spannendes
Nicht nur Scrollen in der virtuellen Welt kann offenbar zu Problemen wie der Cyberkrankheit führen, auch unbezahlte Überstunden sollen ein gewaltiges Problem sein, wie eine Studie zeigt. Hast du ständig eine miese Stimmung, könnte dieser Trick helfen, gute Laune zu bekommen. Und das sind die Faktoren fürs Glücklichwerden.