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Überraschende Folge des Klimawandels: Davor warnte nicht einmal der Klimarat

Wie gefährlich der Klimawandel für uns werden kann, hat der jüngste Bericht des Klimarates in den Fokus gerückt. Aber nicht mit allen Folgen wurde dabei gerechnet.

Klimawandel
Der Klimawandel zeigt regelmäßig seine Folgen für Ozeane, Eis und Wetter. © Pixabay

Aktuell sorgt eine Aufstellung zu den möglichen Folgen des Klimawandels für große Aufmerksamkeit. Der Entwurf des Berichtes „Climate Change 2021“ des Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) enthält dabei unter anderem Prognosen über zunehmende Extremwettersituationen wie Hitzewellen, Dürren und Brände. Neben den dort aufgeführten Veränderungen gibt es aber auch einige, die bereits eingesetzt haben und eher unerwarteter Natur sind.

Überraschende Folge des Klimawandels: Davor warnte nicht einmal der Klimarat

Überraschende Folge des Klimawandels: Davor warnte nicht einmal der Klimarat

Wie gefährlich der Klimawandel für uns werden kann, hat der jüngste Bericht des Klimarates in den Fokus gerückt. Aber nicht mit allen Folgen wurde dabei gerechnet.

Mögliche Folgen des Klimawandels laut Weltklimarat
  • Weltweite Zunahme an Extremereignissen
  • Erderwärmung um mindestens 3 Grad Celsius bis 2100
  • Hitze und Dürren
  • Veränderungen bei Wind, Niederschlägen und in den Ozeanen
  • Jährliche Jahrhundertfluten bis 2100

Ganz andere Folge des Klimawandels: Einige Tiere schrumpfen

Der aktuelle Bericht ist der erste von insgesamt drei Teilen, die im Rahmen des Sechsten Sachstandsberichts (AR6) des Weltklimarats entstehen. 234 Forschende aus 66 Ländern haben mehr als 14.000 Publikationen ausgewertet, um den aktuellen Wissenstand der internationalen Klimaforschung zu den physikalischen Grundlagen des Klimawandels zusammenzutragen, wie Forschung & Lehre berichtet.

Die Teilberichte II und III werden für das Frühjahr 2022 erwartet. Darin wird es noch einmal detailliert um die Folgen des Klimawandels und Handlungsmöglichkeiten gehen.

Ganz andere Folge des Klimawandels: Einige Tiere schrumpfen

Neben den zu erwartenden Folgen des Klimawandels gibt es Forschungen zufolge auch jene, die nur durch Zufall gefunden werden. Die Entdeckung, dass durch die klimatisch veränderten Bedingungen die Tierwelt auf eine sehr überraschende Weise beeinträchtigt wird, hat beispielsweise der Ornitologe David Willard vom Field Museum in Chicago gemacht.

Seit 1978 sammelt er tote Vögel, die auf ihrem Flug in den Süden gegen Fensterscheiben in der Stadt geflogen waren. Er vermisst ihre Größe und bewahrt sie als Teil der Mueseumssammlung auf. Bis heute konnte der Forscher auf diese Weise über 100.000 solcher Vögel zusammentragen, die inzwischen 20 Prozent der ornitologischen Ausstellungsstücke des Museums ausmachen. Nun dienen sie dazu, die Folgen des Klimawandels neu zu beleuchten.

Was sich aus der jahrzehntelangen Untersuchung der Tiere zeigte, klingt seltsam: Die Vögel sind über die Zeit geschrumpft, wahrscheinlich verantwortlich dafür sind die steigenden globalen Temperaturen. Diese Entwicklung beschränkt sich weiterer Forschung zufolge jedoch anscheinend nicht nur auf Vögel. Vom kaltblütigen Frosch bis hin zu warmblütigen Säugetieren sind alle möglichen Arten oft durch zurückgehende Körpergrößen gezeichnet.

Schrumpfende Tiere: Darum ist diese Folge des Klimawandels gefährlich

Für die Tiere selbst stellt die Veränderung ihrer Größe eine zusätzliche Bedrohung ihrer jeweiligen Art da. So könnte es einige Spezies noch dichter an den Rand der Ausrottung treiben. Kleinere Amphibien könnten bei Dürre zum Beispiel schneller austrocknen. Aber auch das Ökosystem im Ganzen und damit der Mensch sind dadurch gefährdet.

Der Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen als Folgen des Klimawandels und der sinkenden Körpergröße von Tieren entspricht auf den ersten Blick der sogenannten „Bergmannschen Regel“. Diese besagt, das Individuen einer Population warmblütiger Tiere, wie Vögel und Säugetiere, in kälterem Klima größer und in wärmerem Klima kleiner sind. Während größere Körper mehr Wärme konservieren können, wenn es kalt ist, können kleinere Körper besser auskühlen, wenn es heiß ist.

Bis vor zwei Jahren wussten die an der Untersuchung der Vögel des Field Museums beteiligten Wissenschaftler:innen jedoch nach eigener Aussage eines nicht. Gleich 52 der bekanntesten Arten in Nordamerika sind über die letzten 40 Jahre zwischen 1978 und 2019 kleiner geworden, wie Vox.com Brian Weeks, den leitenden Autor und Professor für Ökologie und Evolution an der Universität Michigan, zitiert.

Mögliche Gründe für die ungewöhnliche Folge des Klimawandels

Untersuchungen aus dem Jahr 2017 zeigten ähnliche Muster bei Fischen. Der Atlantische Menhaden zeigte demnach einen 15-prozentigen Rückgang seiner Größe in einem Zeitraum von 65 Jahren. Auch in diesem Fall soll die Erderwärmung höchstwahrscheinlich die Ursache sein.

Genauer könne diese dazu beitragen, dass die Entwicklungsphasen zum Beispiel bei Fröschen vom Ei über die Kaulquappe bis hin zum ausgewachsenen Frosch beschleunigt werden. Dadurch könne die Wachstumsrate nicht mithalten und die Tiere seien im Erwachsenenalter kleiner. Dafür spreche, dass Fische, Frösche und andere wechselwarme Exemplare keine eigene Wärme produzieren. Ein kleinerer Körper helfe ihnen also nicht dabei, die Körpertemperatur niedrig zu halten.

Debatten über die Rolle, die steigende Temperaturen als Folgen des Klimawandels auf die Größe von Tieren haben, dauern indes an. So sollen frühere Analysen durch neue Daten aufbereitet werden. Auch versuchen Forscher:innen herauszufinden, ob die beobachteten Entwicklungen evolutionär bedingt sind oder während der Lebensspanne der Tiere auftraten.

Klimawandel und weitere Folgen

Nicht nur Tieren, auch dem Menschen drohen Folgen aus dem Klimawandel. Zum Teil sogar sehr zeitnah. Einige der Auswirkungen der Erderwärmung sollen schon in zwei bis vier Jahrzehnten spürbar sein. Zwischendurch gibt es allerdings auch stark diskutierte und äußerst kontroverse Thesen dazu. Eine Studie prognostizierte Klimawandel-Folgen, die ab 2050 zu einer Art Weltuntergang führen sollen.

Quellen: Ecology Letters, (2020) 23: 316–325, Geography and Environment Volume 4, Issue 2, Vox, Forschung & Lehre, n-tv

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