Wie lange kann man wach bleiben? Offenbar etwa 266 Stunden – also knapp mehr als elf Tage. So lange zumindest blieb der Brite Tony Wright im Jahr 2007 wach. Das ist der bisher längste dokumentierte Schlafentzug beim Menschen. Doch wie wirkt es auf dich, wenn du lange wachbleibst?
Wie lange kann man wach bleiben?
Bei 266 wachen Stunden stellt sich nicht nur die Frage, wie lange man wach bleiben kann, sondern vor allem, was man dabei fühlt. Tony Wright ging wohl nach vier Tagen und Nächten Wachzustand in einen neuen Bewusstseinszustand über.
Heute beschreibt er den Zustand als „eine Art Rausch, allerdings bei höchster Konzentration“ (via Spiegel). Die linke Hälfte seines Körpers fühlte sich offenbar ungewohnt schwer und die rechte Hälfte auffallend leicht an. Außerdem habe er das Gefühl gehabt, in sich und seinen Körper hineinhorchen zu können.
Tony Wright ist nicht der Einzige
Tony Wright ist nicht der einzige Mensch, der sich gefragt hat, wie lange man wach bleiben kann. Im Jahr 1965 stellte sich der damals 17-jährige Randy Gardner der Frage und blieb bei einem Experiment anlässlich einer Wissenschaftsveranstaltung 264 Stunden wach.
Im Jahr 2020 machte außerdem der NOISE-Autor Patrick Vetter ein Experiment. Sein Ziel war es, ohne Drogen 60 Stunden (drei Tage) wachzubleiben. Letztendlich schaffte er es mithilfe von viel Aktivität 42 Stunden lang wachzubleiben.
Ist es jedoch Erstrebenswert so lange wachzubleiben?
Was passiert mit dem Körper bei Schlafentzug?
Eines ist klar: Sowohl 42 Stunden als auch 266 Stunden ohne Schlaf wirken sich zwangsläufig auf dich aus. Denn sowohl der Körper als auch die Psyche braucht Schlaf, um Energie zu tanken. Bleibt die Ruhe aus, kann Folgendes passieren (via Quarks):
Nach 24 Stunden
- Langzeitgedächtnis verschlechtert sich
- Aufmerksamkeitsspanne wird kürzer
- neurokognitive Fähigkeiten verschlechtern sich: Informationen können nicht mehr so gut verarbeitet werden
- wichtige und unwichtige Reize können schlechter auseinandergehalten werden
- Geräusche und Signaltöne stressen mehr als gewöhnlich
- Konzentration schwindet
- Reaktionen werden langsamer
- wir werden leichter reizbar
- Krankheitserreger können schlechter abgewehrt werden
- Heißhunger auf Fast Food tritt ein
Nach 48 Stunden
- die körperliche Leistungsfähigkeit ist um 50 Prozent geschwächt
- Herzschlag und Blutdruck steigen
- Herzrhythmusstörungen können auftreten
- Körpertemperatur sinkt
- Sätze bilden fällt schwerer
- das Gehirn holt sich die Pause mit Sekundenschlaf
Nach 72 Stunden
- Halluzinationen treten auf
- Angstzustände, Paranoia und depressive Verstimmungen sind möglich
Laut Quarks ist es kaum möglich, ohne fremde Hilfe 72 Stunden lang wachzusein.
Fazit: Lass es lieber nicht darauf ankommen
Willst du am eigenen Leib testen, wie lange man wachbleiben kann, solltest du es dir gut überlegen. Zwar soll Tony Wright keine Folgeschäden davongetragen haben, dass er 266 Stunden am Stück wach war, doch wie du siehst, leiden dein Körper und deine Psyche schon nach 24 Stunden. Zudem ist es von Mensch zu Mensch unterschiedlich, mit wie wenig Schlaf jemand auskommt. Erst kürzlich veröffentlichten Forschende, dass zu wenig Schlaf Folgen haben kann.
Auch gibt die Wissenschaft eine Antwort darauf, wie lange du schlafen solltest. Wusstest du schon? Komplett ohne Kleidung ins Bett zu gehen, kann vorteilhaft sein. Das ist das Gute am Nacktschlafen.
Quellen: Spiegel, NOISE, Quarks