Der Scheiblettenkäse ist aus unserem Fastfood nicht wegzudenken. Für den Sandwichmaker ideal, zerschmilzt die gelbe Scheibe gleichmäßig auf dem Toast. Dass der beliebte Schmelzkäse für Burger und Co. aber so gut zerschmilzt, macht ihn auch so ungesund.
Der ungesunde Zwilling des Käse
Scheiblettenkäse sieht sowieso nicht aus wie Käse: Allein die hautenge Plastikfolie lässt erahnen, dass die quadratische Scheibe nicht gesund ist (Stichwort Mikroplastik). Denn damit dieser überhaupt so butterweich zerschmilzt, muss die Chemie nachhelfen, indem das im Käse enthaltene Wasser gebunden wird.
Denn der Burgerkäse enthält nicht nur Eiweiß und Vitamine, sondern auch künstliche Phosphate, die die Scheibletten haltbar und weich machen. Zwar braucht der Körper auch Salze, aber davon eben nur natürliche Phosphate, etwa durch Hülsenfrüchte oder Nüsse.
Deshalb sind künstliche Phosphate so ungesund
Unser Körper ist die Aufnahme von natürlichen Salzen gewohnt, die zum Beispiel wichtig für unsere Muskeln, Zähne und Knochen sind. Etwa die Hälfte dieser Salze wird als Überschuss vom Körper ausgeschieden. Wie eine Recherche des NDR jedoch zeigt, ist das bei den künstlichen Salzen nicht der Fall, die etwa im Scheiblettenkäse beigemengt sind.
Denn künstliche Phosphate werden vom Organismus fast vollständig aufgenommen. Der Körper wird quasi mit Salz überflutet. Wer bereits wenige Mal die Woche Schmelz- oder Scheiblettenkäse konsumiert, setzt sich also unweigerlich einer Phosphat-Überdosis aus.
Diese Langzeitfolgen können auftreten:
- Herzinfarkt: Die Innenwände der Gefäße verändern sich, die Herzwände verdicken und die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls nimmt über die Lebensdauer zu.
- Schwächung der Nieren: Durch eine erhöhte Konzentration künstlicher Phosphate nimmt die Nierenleistung ab.
- Osteoporose: Zu viel Salz löst Kalzium aus den Knochen. Diese werden brüchig.
- Haut- und Muskelalterung: Die Körpergefäße verkalken und der zu hohe Anteil an Phosphaten im Blut beschleunigt den Muskelabbau.
Scheiblettenkäse: Studie schlägt Alarm
Wissenschaftler:innen schlugen vor wenigen Jahren auch in einer Schweizerischen Studie Alarm: Demnach seien auch jüngere Menschen von den ungesunden Folgen des künstlichen Phosphat-Anteils nicht unbelastet.
Auch hier zeigte sich, das Scheiblettenkäse und Co. auch junge Probanden belasten würden, die eine sehr hohe Dosis künstlichen Phosphats zu sich genommen hätten.
Ungesunde Phosphate im Scheiblettenkäse erkennen
Experten beschweren sich seit Jahren, dass die ungesunden Phosphate im Scheibletten- oder Schmelzkäse gar nicht genannt werden. Meist werden sie als sogenannte „Schmelzsalze“ verharmlost oder unter E-Bezeichnungen ohne weitere Erklärung aufgelistet.
Hinter diesen Bezeichnungen verstecken sich ungesunde Phosphate im Scheiblettenkäse
- E338 = Phosphorsäue
- E339 = Natriumphosphat
- E340 = Kaliumphosphat
- E341 = Calciumphosphat
- E450 = Diphosphat
- E451 = Triphosphat
- E452 = Polyphosphat
- E442 = Ammoniumphosphatide
- E541 = Saures Natriumaluminiumphosphat
- E1410 = Monostärkephosphat
- E1412 = Distärkephosphat
- E1413 = Phosphatiertes Distärkephosphat
- E1414 = Acetyliertes Distärkephosphat
- E1442 = Hydroxypropyldistärkephosphat
Scheiblettenkäse ist kein Käse
Hinzu kommt, dass in Scheibletten- und Schmelzkäse so gut wie keine Milchprodukte enthalten sind. Von Käse kann hierbei nur marginal die Rede sein.
Verbraucher:innen sollten daher auf den ungesunden Fastfood-Belag verzichten und lieber zum klassischen Milchprodukt greifen. Und auch sonst gibt es immer Möglichkeiten, sein Leben bewusster und gesünder zu gestalten.
Quellen: Journal of the american society of nephrology, NDR Markt, SWR Markencheck, eigene Recherche