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Genmanipulierte Mücken: Darum werden 1 Milliarde freigelassen

In den USA wurden in Florida Keys eine Milliarde genmanipulierte Mücken absichtlich freigelassen. Das Projekt soll in die zweite Phase gehen. Das ist der Grund für diese umstrittene Methode.

Tausende Mücken am Himmel.
In den USA sollen weitere genmanipulierte Mücken freigelassen werden. Foto: Getty Images/Svetlana Sarapultseva

Warum wurden in den USA gentechnisch veränderte Mücken willentlich freigelassen? Paradoxerweise um Mücken zu reduzieren und damit die Ausbreitung des Zika-Virus zu verhindern. In Florida Keys ist das im April 2021 nach und nach bereits geschehen. Nun soll das Pilotprojekt in die zweite Phase gehen.

Genmanipulierte Mücken: Darum werden 1 Milliarde freigelassen

Genmanipulierte Mücken: Darum werden 1 Milliarde freigelassen

In den USA wurden in Florida Keys eine Milliarde genmanipulierte Mücken absichtlich freigelassen. Das Projekt soll in die zweite Phase gehen. Das ist der Grund für diese umstrittene Methode.

Genmanipulierte Mücken sollen Zika-Virus bekämpfen

Zika-Viren werden in den meisten Fällen durch Stiche von Mücken der Gattung Aedes übertragen. Die USA gehört zu einem der Länder, die von der Verbreitung des Erregers betroffen sind.

Was ist das Zika-Virus?

Eine Infektion mit dem Zika-Virus ist vor allem für Schwangere gefährlich. Laut Tropeninstitut kann sich das Virus auf das ungeborene Kind übertragen. „Studien weisen darauf hin, dass eine Infektion mit dem ZIKA-Virus in der Schwangerschaft beim Fötus zu Fehlbildungen des Gehirns führen kann.“ So kann etwa ein relativ kleiner Kopfumfang mit geistiger Behinderung einhergehen (pränatale Mikrozephalie). Zudem wird mit der Infektion des Zika-Virus auch der Tod des Fötus in Verbindung gebracht.

Mit genmanipulierten Mücken will die USA gegen Mücken ankämpfen, die das Zika-Virus übertragen könnten. In Florida Keys ist das Projekt bereits gestartet. Nun will das verantwortliche Unternehmen Oxitex laut Alliance For Science auch Kalifornien ins Visier nehmen.

„Die Feldforschung soll zeigen, dass gentechnisch veränderte Mücken eine praktikable Alternative zum Versprühen von Insektiziden zur Bekämpfung einer krankheitsübertragenden Mückenart sind“, so das Magazin. Aber wie genau soll das funktionieren?

So sollen die genmanipulierten Mücken, Aedes-Mücken reduzieren

Weibliche Mücken stechen und saugen das Blut der Menschen ein, um das Wachstum ihrer Eier zu fördern.

Freethink erklärt: „Die gentechnisch veränderten Mücken, OX5034 genannt, sind also alle Männchen, die so modifiziert wurden, dass sie weibliche Nachkommen hervorbringen, die das Larvenstadium nicht überschreiten. Diese Mücken paaren sich mit wilden Aedes aegypti-Weibchen, aber ihre Nachkommen werden sterben, bevor sie sich fortpflanzen können, was die Population insgesamt reduziert.“

Genmanipulierte Mücken: Umstrittene Methode

Oxitec schlägt die Freisetzung genmanipulierter Mücken seit 2011 vor. Doch diese Methode ist in den USA umstritten. Die Idee wurde bereits von Einheimischen Floridas mit Skepsis und Kontroversen unter Wissenschaftler:innen aufgenommen. Manche sagen, das Verfahren sei noch zu experimentell, so Freethink.

Die Molekular-Biologin und Bioehtikerin Natalie Kofler sagt bereits im April 2021 gegenüber Undark: „Am ärgerlichsten ist, dass gerade die Menschen, die von den Vorteilen oder Risiken einer solchen Entscheidung am stärksten betroffen sein werden, die kleinste Stimme bei der Entscheidungsfindung haben.“ Dabei schließt sie an Kritiker:innen an, die sagen, dass Oxitec es versäumt habe, sich mit lokalen Gemeinden in Florida zu engagieren.

Mücken können nicht nur das Zika-Virus, sondern auch Malaria übertragen. Malaria ist eine der gefährlichsten Seuchen der Welt.

Quellen: Tropeninstitut, Alliance For Science, Freethink, Undark

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