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100 Millionen Jahre altes Sperma: Von welchem Lebewesen ist es?

Im September 2020 wurde Sperma entdeckt, das vermutlich 100 Millionen Jahre alt ist. Das weißt die Forschung darüber.

Eine Sperma-Zelle.
Im September 2020 entdeckten Forschende das älteste Sperma der Welt. (Symbolbild) Foto: Getty Images/Burazin

Es gilt als eine bahnbrechende Entdeckung: Sperma, das wohl 100 Millionen Jahre alt ist. Bereits im September 2020 berichten Forschende über das fossile Spermium. Das vermuten sie darüber.

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Eine Ausgrabungsstelle in North Dakota hat die ersten Opfer des Asteroideneinschlags freigegeben, der vor Millionen von Jahren zum Massenserben der Dinosaurier geführt hat.

Ältestes Sperma der Welt: Von wem ist es?

Die Forschenden glauben, dass das Sperma wahrscheinlich zu einem Ostrakod gehört. Das ist eine Unterklasse von Krebstieren, die einst während der Kreidezeit in den Ozeanen gediehen ist.

Die Konservierung sei nahezu perfekt. Daher konnten die Forschenden die Organismen und ihre Spermien genau untersuchen. Diese scheinen extrem lang zu sein: 200 Mikrometer. Dagegen ist ein Ostrakod nur etwa einen Millimeter groß, also ungefähr so groß wie eine Rosine.


Was sind Ostrakoden?
  • Ostrakoden sind kleine Krebse, die zwischen 0,2 und 30 Millimeter groß sein können
  • Bis zu acht Häutungsstadien durchlaufen sie in ihrer Wachstumsentwicklung
  • Sie finden sich in Pfützen, Flüssen, Seen oder Ozeanen
  • „Ostrakoden sind seit dem Kambrium überliefert und stellen seitdem wertvolle Leitfossilien der Erdgeschichte“ (laut BGR)

„Beweis dafür, dass Riesenspermien keine extravagante Laune sind“

Renate Matzke-Karasz, die Zweitautorin der Studie und Paläonthologin an der Ludwig-Maximilian-Universität München erklärt Inverse im September 2020: „Das ist der Beweis dafür, dass Riesenspermien keine extravagante Laune sind.“

Zuvor seien sich die Forschenden nicht sicher gewesen, ob Tiere, „die zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer Evolutionsgeschichte auf diese riesige Spermien ‚umgestiegen‘ sind, sehr schnell aussterben werden“, so die Wissenschaftlerin. „Aber bei Ostrakoden hat es mehr als 100 Millionen Jahre lang funktioniert.“

Studie unterstreicht Fähigkeit von Bernstein

„Diese Entdeckung unterstreicht die Fähigkeit von Bernstein, Weichteile von Wirbellosen zu dokumentieren, die selten von anderen Ablagerungsumgebungen erfasst werden“, heißt es in dem Paper.

Bernstein ist eine wichtige Quelle für die Paläontologie. Denn dort überdauern beispielsweise Insekten viele Millionen Jahre.

Übrigens: Das Sperma der Ostrakode übertrifft den Rekord des bisher ältesten Spermas der Welt. Im Jahr 2015 wurde ein 50 Millionen altes Spermium im Kokon einer ausgestorbenen antarktischen Wurmart gefunden. Vor kurzem könnte es einem Forschungsteam hingegen gelungen sein, das wohl älteste Lebewesen der Geschichte zu entdecken.

Quellen: Inverse, Studie „Exceptional preservation of reproductive organs and giant spern in Cretaceous ostracods“, veröffentlicht im The Royal Society am 16. September 2020, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

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