Wie wird man Astronaut:in? Diese Frage hat vermutlich viele von uns in der Kindheit interessiert. Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA hat jedoch ganz bestimmte Vorstellungen, wie ihre künftigen Astronaut:innen sein sollen. Jede Person kann sich bewerben. Das zeigt vor allem, welchen Stellenwert Weltraumorganisationen wie NASA und Co. bereits heute haben.
Der Traum vom Astronauten
Astronaut:in zu sein hat sich vermutlich jeder von uns schonmal vorgestellt. Raumfahrbehörden wie NASA, ESA oder die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos suchen unentwegt nach neuen Rekruten für künftige Missionen in den Weiten des Alls.
Auf der offizielle Website der ESA hat die Weltraumbehörde alle wichtigen Fragen und Antworten zusammengesammelt, auf die die Bewerber:innen achten sollten. Wer sich für die Raumfahrt entscheidet, der muss etwa im Falle der ESA ganze sechs Bewerbungsrunden durchstehen.
Für den Bewerbungszeitraum 2021 dauert das Auswahlverfahren laut Behörde bis Ende 2022. In dieser Zeit werden die physischen, psychischen und kognitiven Fähigkeiten der Bewerber:innen getestet. Doch um den Traum vom Astronauten zu verwirklich, reicht Sportlichkeit und eine seelische Resilienz allein nicht aus.
Wie wird man jetzt Astronaut:in bei der ESA?
Bewerber:innen müssen einen Hochschulabschluss in einem naturwissenschaftlichen Fach wie Physik, Biologie, Chemie oder Mathematik vorweisen. Der allein reicht aber nicht aus. Auch die Abschlussnoten entscheiden über eine erfolgreiche Bewerbung.
Außerdem ist Berufserfahrung Trumpf. Wer ins All fliegen möchte, muss auch fliegen können. Daher verlangt die Raumfahrbehörde eine mindestens dreijährige Flugerfahrung als Pilot:in. Großes Plus: Solltest du Luft- oder Raumfahrtechnik studieren, ist das ein Vorteil im Bewerbungsprozess, der aber nicht zwingend notwendig ist.
Englisch erwünscht
Die meisten Astronaut:innen fliegen auf die internationale Raumstation ISS. Das Publikum hoch über unseren Köpfen ist international und so müssen die künftigen Astronaut:innen der ESA „Englisch in Wort und Schrift beherrschen“.
Auch hier können Bewerber:innen Extrapunkte erhalten, wenn sie Russisch beherrschen. Es ist die zweite Amtssprache auf der ISS. Wer dem Russischen nicht mächtig ist, wird es bei erfolgreicher Bewerbung eh lernen müssen.
Astronaut:innen sind kerngesund
Neben zahlreichen Fähigkeiten und Kenntnissen müssen Bewerber:innen vor allem eines sein: kerngesund. Die physische und psychische Gesundheit spielt eine tragende Rolle. Folgende List zeigt dir, auf was die ESA besonders achtet:
- bestandene Gesundheitsprüfung nach JAR-FCL 3 , Klasse 2 durch einen von einer flugmedizinischen Behörde zugelassenen Fliegerarzt (AME)
- keine nachgewiesene Krankheit
- keine nachgewiesene Alkohol-, Drogen- oder Tabaksucht
- alle Gelände des Körpers müssen ohne Einschränkungen funktionieren
- die Sehstärke muss auf beiden Augen 100 Prozent betragen (keine Brille und Kontaktlinsen als Hilfe erlaubt)
- es dürfen keine psychischen Störungen oder Krankheiten vorliegen
Schließlich verlangt die ESA von seinen künftigen Astronaut:innen gute kognitive und mentale Fähigkeiten. Nicht zuletzt würden die künftigen Weltraumpioniere „in einem Umfeld mit hohen intellektuellen und sozialen Anforderungen“ arbeiten.
Strikte Altersgrenze
Wie die ESA schreibt, ist der Aufenthalt im Weltraum ein körperlich extrem anstrengendes Unterfangen. In der permanenten Schwerelosigkeit müssen Astronaut:innen oft und regelmäßig trainieren, um einem drohenden Muskelschwund entgegenzuwirken.
Laut Europäischer Raumfahrtbehörde verlieren Astronaut:innen in der Schwerelosigkeit jeden Monat einen Prozent ihrer Knochenmasse. Wer also sechs Monate auf der ISS arbeitet, muss sich mindestens sechs Monate zurück auf der Erde erholen, um etwa die Knochenmasse zu regenerieren.
Die Höchstaltersgrenze liegt daher bei 50 Jahren, damit die auserwählten Astronaut:innen mindestens zwei Missionen im Auftrag der ESA absolvieren können.
Wenn du all diese Punkte erfüllen kannst, steht deiner Bewerbung als Astronaut:in bei der Europäischen Raumfahrtbehörde nichts mehr im Wege. Du solltest dir jedoch darüber im Klaren sein, dass eine Reise ins All durchaus tödlich enden kann. Außerdem hat die Reise in den Weltraum erwiesene psychische Folgen. Diese verändern das Leben der Astronaut:innen nachweislich.
Quellen: ESA