Schon im Jahr 2005 startete die NASA den Mars Reconnaissance Orbiter (MRO). Im darauffolgenden Jahr trat der Erkundungssatellit auch schon in den Orbit des Roten Planeten ein und liefert seitdem wichtige Daten. Nun hat die Mars-Sonde Erkenntnisse geliefert, die dazu führen könnten, dass Wissenschaftler:innen die Geschichte des Planeten noch mal neu denken müssen.
NASA-Sonde MRO macht wichtigen Fund
Eines der wichtigsten Instrumente an Bord des MRO ist das Compact Reconnaissance Imaging Spectrometer for Mars (CRISM). Mit seiner Hilfe sucht die NASA nach mineralogischen Hinweisen auf vergangenes und gegenwärtiges Wasser auf der Oberfläche unseres planetaren Nachbarn. Die Auswertung ebensolcher Hinweise der vergangenen 15 Jahre brachten zwei Forscherinnen auf eine heiße Fährte. Sie sind sich sicher, dass die Daten der Mars-Sonde darauf hindeuten, dass Wasser auf dem Mars weit länger floss als bislang angenommen.
Die Forschungsarbeit der beiden NASA-Wissenschaftlerinnen deutet darauf hin, dass es noch bis vor zwei bis zweieinhalb Milliarden Jahren flüssiges Wasser auf dem Roten Planeten gegeben haben muss. Damit habe der Fluss rund eine Milliarden Jahre länger angehalten als zuvor vermutet. Ihre Studie veröffentlichten Ellen Leask und ihre Kollegin Bethany Ehlmann vom California Institute of Technology (Caltech) in den AGU Advances, einem Fachjournal der American Geophysical Union.
„Erstaunlich ist, dass MRO nach mehr als einem Jahrzehnt hochauflösender Bild-, Stereo- und Infrarotdaten neue Erkenntnisse über die Art und den zeitlichen Ablauf dieser mit Flüssen verbundenen alten Salzteiche geliefert hat.“
Bethany Ehlmann, stellv. CRISM-Leiterin
(via Mars Exploration Program)
Salzablagerungen sicherten Erkenntnisse
Kochsalzablagerungen seien faszinieren, da sie sich sehr leicht auflösen. Somit würden sie es ermöglichen, das letzte Stadium von flüssigem Wasser auf der Oberfläche des Roten Planeten zu dokumentieren. „Sie sind im gesamten alten, tonreichen südlichen Hochland des Mars zu finden, manchmal aber auch über jüngeren vulkanischen Regionen“, schreiben Leask und Ehlmann. Die Aufnahmen der Mars-Sonde erlaubte es den Forscherinnen, solche Vorkommen aufzuspüren.
Doch ist diese Entdeckung der NASA längst nicht die einzige, die zuletzt für Aufsehen sorgte. So zeigt etwa ein neues Video des Mars-Rovers Perseverance etwas nie Gesehenes. Parallel dazu hat das James-Webb-Weltraumteleskop endlich sein Ziel erreicht.
Quellen: Mars Exploration Program; „Evidence for Deposition of Chloride on Mars From Small-Volume Surface Water Events Into the Late Hesperian-Early Amazonian“ (2022, AGU Advances)