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Gut schlafen bei Hitze? Forscher raten zu überraschend einfacher Methode

Bei hohen Temperaturen ist es schwieriger, ein Auge zu zu bekommen. Eine Maßnahme vor dem Zubettgehen soll aber helfen, besser zu schlafen.

Frau liegt im Bett und kann nicht schlafen
u00a9 Getty Images/ShotPrime

Handy am Bett gefährlich?

Das Handy am Bett ist tabu, oder? Schließlich soll es schlecht sein, das Smartphone in der Nacht zu benutzen. Eine neue Studie aus den USA kommt zu einem überraschenden Urteil.

Erst am Wochenende haben die steigenden Temperaturen wieder dazu geführt, dass es selbst nachts noch sehr warm war. Dabei schnell Ruhe zu finden, gelingt vielen nicht besonders gut. Wer bei Hitze, aber auch wenn es kälter wird, besser schlafen und einschlafen möchte, greift Forschenden zufolge am besten zu einer eher ungewöhnlichen Maßnahme.

Besser schlafen selbst bei Hitze: Darum solltest du Wolle tragen

Wer an Hitze und Nachtruhe denkt, könnte vermuten, nackt zu schlafen, sei die beste Option. Tatsächlich gibt es gleich mehrere Gründe, die dafür sprechen. Geht es dagegen nach australischen Wissenschaftler*innen solltest du dich vor dem Zubettgehen explizit für Kleidung entscheiden, um besser zu schlafen. Noch überraschender ist allerdings, aus welchem Material diese bestehen sollte. Denn gerade im Sommer erscheint es als die ungewöhnlichste Wahl: Merinowolle.

Für die 2019 in Nature and Science of Sleep veröffentlichte Untersuchung ließen die Wissenschaftler*innen 36 gesunde Frauen und Männer zwischen 50 und 70 Jahren mit verschiedenen Textilien vier Nächte lang bei 30 Grad Celsius schlafen. Das höhere Alter der Teilnehmenden spielte dabei eine wichtige Rolle. Störungen bedingt durch die Raumtemperatur treten dann den Forschenden zufolge häufiger auf.

Getestet wurden Kleidungsstücke auf folgenden Materialien:

  • Baumwolle
  • Polyester
  • Merinowolle

Deshalb ermöglicht Merinowolle besseres Schlafen

Wie sich durch das Experiment zeigte, bot Kleidung aus Baumwolle und Polyester keine gesonderten Vorteile. Wäsche aus Merinowolle dagegen half den Träger*innen, in etwa der Hälfte der Zeit einzuschlafen, anders als beim Tragen der anderen beiden Textilien. Anstelle von durchschnittlich 26 Minuten dauerte es damit nur noch 12 Minuten. Dazu wachten die Proband*innen während der Nacht seltener auf.

Wie Dr. Chin Moi Chow, Co-Autorin der Studie, erklärte, schienen jene Personen, die für gewöhnlich schlecht schlafen, besonders vom Effekt Merinowolle zu profitieren. „Das gehobene Flüssigkeitsmanagement der wollenen Schlafwäsche assistiert anders als Baumwolle und Polyester bei Hitze und Kälte.“

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Weitere Tipps, um besser schlafen

Auch wenn nur ältere Proband*innen beteiligt waren, bietet Merinowolle demnach ganz generell einen Vorteil bei hohen und niedrigen Temperaturen. Wer also in jungen Jahren an gestörtem Schlafverhalten leidet, kann ebenfalls profitieren, wenn sie oder er vor dem Zubettgehen in Wäsche aus Merinowolle schlüpft. Immerhin besteht die Chance auf sofortiges schnelleres Einschlafen, aber auch ungestörteren Schlaf.

Es geht natürlich auch anders. Verschiedene Tricks helfen, im Sommer besser zu schlafen. Nur den Ventilator beim Schlafen anzuschalten, solltest du aus einem guten Grund vermeiden.

Quellen: Nature and Science of Sleep: „The impact of sleepwear fiber type on sleep quality under warm ambient conditions„, Runner’s Point

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