Schwarze Löcher können wir ohnehin nur indirekt sehen. Wie soll man also sein Inneres erforschen? Die massenreichen Gebilde entstehen unter anderem durch den Kollaps von Sternen und verschlingen alles, was sich in seine Nähe wagt. Tatsächlich ist es Forschenden nun mit einem ausgeklügelten Plan gelungen, tatsächlich in so ein Loch hineinzuschauen. Es ist nicht komplett dunkel.
Schwarzes Loch: In ihm befindet sich ein Ring
In der 2019 erschienenen Aufnahme eines Schwarzen Loches erkannte man einen dunklen Punkt umringt von einer orangenen Aura. Schon damals kam die Theorie auf, dass der Ursprung der farbigen Umrandung im Inneren des gravitationsreichen Objekts liegen muss.
Der Astrophysiker Avery Broderick und sein Team haben daher die drei Jahre alten Aufnahmen mit hochkomplexeren Bildgebungsprozessen remastert. Das Vorgehen fasst Broderick mit einem simplen Sinnbild zusammen: „Wir haben den Suchscheinwerfer ausgeschaltet, um die Glühwürmchen zu sehen.“ Mit ihrer Methode waren sie so in der Lage die „Signatur der Schwerkraft“ um das Schwarze Loch herum „aufzulösen“.
Nur so konnte das Team das Geheimnis um das Innenleben besagter Weltraumobjekte lösen. Das Strahlen rührt von einem kreisrunden Photonenring. Das ließen bereits Simulationen vermuten. Entsprechend müsste besagter Photonenring um die Rückseite des Schwarzes Loches „geschleudert“ werden.
Was sind Photonen? Sie werden auch als die Bausteine elektromagnetischer Strahlung bezeichnet oder auch Lichtteilchen genannt. Sie spielen in der Quantenphysik eine große Rolle (via chemie.de).
Sie bilden die Mitte vieler Galaxien
Die Aufnahmen stammen im Übrigen aus der Galaxie Messier 87. In ihrem Herzen befindet sich das Schwarze Loch, genauso wie sich eines inmitten unserer Galaxie befindet. Inzwischen geht die Forschung davon aus, dass diese gravitationsreichen Objekte die Mitte vieler Galaxien bilden.
Mit den Erkenntnissen zum Innenleben schwarzer Löcher leistet das Team also einen wesentlichen Beitrag zu ihrer Erforschung. Der angewendete Bildgebungsalgorithmus beweist, dass der Photonenring im Inneren sogar aus mehreren Unterringen besteht. Damit werden die weit entfernten Objekte für die Menschheit immer greifbarer.
- Direkt weiterlesen: Wie klingt ein Schwarzes Loch?
Quelle: University of Waterloo, Chemie.de
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