Der Radius einer Atombombe lässt sich nicht pauschal bestimmen. Die Größe der Druckwelle variiert anhand der Anzahl der installierten Sprengköpfe. Er zerstört umstehende Gebäude, Wälder und natürlich auch Menschen. Doch auch außerhalb der Druckzone kommt es zu verheerenden Folgen, nicht zuletzt wegen des nuklearen Niederschlags.
Atombombe: Radius und Auswirkungen
Radius einer Atombombe hängt von der Waffe ab
Atombombe ist nicht gleich Atombombe. Ist die Waffe mit nur einem einzigen Sprengkopf ausgestattet, ist auch der Radius der Atombombe entsprechend kleiner als bei größeren Modellen.
Daher werden wir dir hier die Auswirkungen an einer Atombombe mit 100 Kilotonnen erläutern. Dabei decken wir die Folgen bis zu einem 80 Kilometer Radius ab. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass diese sich nur auf den Augenblick direkt nach dem Aufschlag beziehen.
Doch ist eine Gegend erst einmal von einer Atomwaffe getroffen worden, ist sie für Jahrzehnte verseucht. Das hängt mit der Halbwertszeit des radioaktiven Materials zusammen. Werden mehrere Atomwaffen abgeworfen, kann es sogar zu einer Abkühlung der Erdatmosphäre kommen. Weitläufige Ernteausfälle sind unter anderem die Folge, wie Greenpeace erklärt. Dieses Phänomen beschreibt man auch als nuklearen Winter.
Übrigens: Die erste Atomwaffe wurde 1945 beim sogenannten Trinity-Test gezündet. Entwickelt wurde sie unter anderem von J. Robert Oppenheimer, der dementsprechend auch als „Vater der Atombombe“ bezeichnet wird. Sie besaß eine Sprengkraft von 21 Kilotonnen TNT-Äquivalent.
Reichweite bis zu 15.000 Kilometer
Weiterhin heißt es, dass es heutzutage Atomwaffen gibt, die eine Reichweite bis zu 15.000 Kilometer abdecken. Doch auch dieser Indikator hängt maßgeblich mit Art der Waffe und dem Abschussort zusammen. Hyperschallraketen mit Atomsprengkopf erreichen das ausgewählte Ziel zwar schnell, aber schaffen nur noch eine Reichweite bis zu 2.500 Kilometern.
Nach der Atomwaffenexplosion gibt es mehrere Bereiche, die Bedacht werden müssen, wenn man sich nach dem Radius der Atombombe fragt:
- Druckwelle
- Hitze
- Strahlung
Das passiert in einem 80 Kilometer-Radius mit Menschen
Diese drei Auswirkungen sind in einem 80 Kilometer-Radius einer Atombombe mit 100 Kilotonnen folgendermaßen zu spüren (via ICANW):
Radius in Kilometern (km) | Auswirkungen nach der Explosion |
---|---|
3 km | Der radioaktive Feuerball mit einer Kraft von 100.000 Tonnen TNT brennt heißer als die Sonne. Er löscht unmittelbar alles Leben aus. |
5 km | Die Druckwelle und der aufwirbelnde Staub lassen Umstehende ersticken oder verbrennen. Jene, die überwindbare Lungen- und Ohrenverletzungen erleiden, sterben rasch darauf an den Folgen der Strahlenkrankheit. |
10 km | Brände wüten in dieser Umgebung und fordern ihre Opfer. Auch hier ist die Strahlung derartig hoch, dass sie viele Tode verursacht. |
80 km | Ab hier beginnt der radioaktive Niederschlag. Der saure Regen sorgt in diesem breiten Radius einer Atombombe ebenfalls dafür, dass viele an der Strahlenkrankheit erkranken oder Krebs bekommen und daran verenden. |
Folgen weit nach der Explosion
Durch die Druckwelle im entsprechenden Radius einer Atombombe werden auch ganze Straßenzüge pulverisiert. Einstürzende Gebäude fordern ebenfalls viele Opfer. Selbst unter der Erde ist man aller Wahrscheinlichkeit nach im Zentrum der Explosion nicht sicher. Menschen könnten hier ebenfalls an Sauerstoffmangel und einer Kohlenstoffmonoxidvergiftung aufgrund der umliegenden Brände sterben.
Doch selbst im weiter entfernen Radius einer Atombombe, wo die Strahlung nicht zum sofortigen Ausbruch der Strahlenkrankheit führt, sind die Menschen für ihr Leben gezeichnet. Eine weitaus höhere Wahrscheinlichkeit für Mutationen und Tumore, kurz gesagt Krebs, besteht fortan. Bei Kindern können erste Erkrankungen fünf Jahre nach dem verheerenden Ereignis auftreten. Bei Erwachsenen sind es bis zu 10 Jahre bis die Atomwaffe ihren Tribut fordert.
Woraus besteht eine Atombombe?
Für diese Zerstörungskraft sorgen die Elemente Uran und / oder Plutonium. Letzteres entsteht als Nebenprodukt bei Kernspaltungsprozessen, also etwa im Atomkraftwerk. Beide Stoffe sind überaus schädlich für Mensch und Umwelt. Der Uranabbau hat starke Auswirkungen auf die in den Mienen arbeitenden Personen. Oft finden diese Arbeiten in Gebieten indigener Völker statt.
„Keine Uranmine auf der ganzen Welt wurde nach dem Ende der Förderung komplett dekontaminiert. Spaltmaterialien, die aus Uranerz entstehen, bleiben für viele Jahrtausende giftig und können potenziell für Waffen verwendet werden.“
ICANW
Willst du mehr zum Thema erfahren? Hier verraten wir dir, wie ein Atomkrieg ablaufen würde. Dies gelang anhand wissenschaftlicher Simulationen. Wenn obendrein alle Atombomben der Welt gezündet werden würden, läge die Sprengkraft über der von 15 Vulkanen. Mehr dazu liest du im separaten Artikel.
Quelle: Greenpeace, ICANW, eigene Recherche
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