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Archäologischer Fund: Forscher enthüllen verloren geglaubte Orte

Forschende haben mittels elektrischer Widerstandstomografie wichtige Funde in Australien gemacht. Sie bieten uns einen Blick in die Vergangenheit.

Ort in Australien
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Was würde passieren, wenn die Erde aufhört, sich zu drehen?

So verändert sich die Erde, wenn sie sich aufhören würde zu drehen.

Archäologische Funde haben Einblicke in die Landschaften ermöglicht, in denen vor über 60.000 Jahren die ersten Menschen Australiens lebten. Zuvor war diese Region ein Mangrovensumpf an der Küste und eine halbtrockene Savannenebene. Sie war Teil des Superkontinents Sahul, der Australien, Neuguinea und Indonesien während des späten Pleistozäns verband. Das Ende der letzten Eiszeit veränderte die Landschaft jedoch drastisch und führte zu ausgedehnten Überschwemmungen durch das Schmelzen der Eisschilde.

Archäologische Funde und Simulationen Hand in Hand

In der Madjedbebe-Felsbucht entdeckten Forschende Beweise dafür, dass die ersten Völker Australiens seit mindestens 65.000 Jahren in Nordaustralien lebten. Bisher wurden zwar noch keine älteren Stätten gefunden, aber es wird vermutet, dass die heutige Landschaft möglicherweise alte Stätten von Interesse verdecken könnte.

In Zusammenarbeit mit den Njanjma Rangers, den traditionellen Bewahrern der Greater Red Lily Lagoon Area in West Arnhem Land, arbeiten Forscherinnen und Forscher daran, die verschüttete alte Landschaft zu rekonstruieren. Mithilfe von archäologischen Funden und der elektrischen Widerstandstomografie hat ein Team der Flinders University eine Reihe von Sandsteinklippen digital freigelegt. Sie sollen während der meisten menschlichen Besiedlungen wahrscheinlich von bewohnt gewesen sein.

Industrie könnte Stätten zerstören

Obwohl die Möglichkeit bestehe, dass die sauren Böden der Red Lily Lagoon jegliche Felskunst erodiert haben könnten, sei die Region dennoch von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der Besiedlung Australiens. Das betont das Team auch in seiner Anfang Mai veröffentlichten Studie.

Im Jahr 2020 schon machten Forscherinnen und Forscher der Flinders University vor der Küste Westaustraliens die ersten versunkenen archäologischen Funde der Aborigines auf dem Meeresgrund und erweiterten damit unser Wissen über das alte Australien. Durch die Ausweitung der Schwerindustrie droht jedoch die Zerstörung bedeutender historischer Stätten, insbesondere der Felszeichnungen auf der westaustralischen Burrup Peninsula.

Quellen: „Reconstructing archaeological palaeolandscapes using geophysical and geomatic survey techniques: An example from Red Lily Lagoon, Arnhem Land, Australia“ (PLOS ONE, 2023)

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