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Rätselhafter Fund: Das fand man überraschend nahe Stonehenge

Etwa 16 Kilometer vom Monument entfernt stieß man unerwartet auf eine interessante Stätte. Sie stammt aus der gleichen Zeit.

Stonehenge
© Getty Images/ Steve Banner/500px

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Der archäologische Fund ereignete sich im Vorfeld eines Bauvorhabens weniger als 16 Kilometer von Stonehenge entfernt. Dabei handelt es sich um einen ausgedehnten Friedhof mit Grabhügeln aus der Bronzezeit. Diese sollen bis zu 4.400 Jahre alt sein und demnach aus der gleichen Zeit wie das berühmte Steinensemble stammen.

Archäologischer Fund: Stehen Friedhof und Stonehenge in Verbindung?

Der Friedhof umfasst mehr als zwanzig kreisförmige Grabhügel, sogenannte Barrows, die zwischen 2.400 und 1.500 vor Christus (v. Chr.) auf einem Kreidehügel am Rande von Salisbury im Südwesten Englands errichtet wurden. Der archäologische Fund weist verschiedene Merkmale auf. So variieren die Gräber in ihrer Größe, wobei der kleinste etwa zehn Meter und der größte 50 Meter misst. Die meisten Grabhügel sind dagegen zwischen zwanzig und 30 Meter groß.

Abgesehen von der Nähe zu Stonehenge gibt es keine Hinweise darauf, dass der Friedhof mit dem bekannten Monument in Verbindung steht. Die Grabhügel wurden jedoch etwa zur gleichen Zeit wie einige der zentralen Abschnitte der Formation errichtet, heißt es in einer Erklärung von Cotswold Archaeology, dem privaten Unternehmen, das die Ausgrabungen durchführt.

Das ist über das Massengrab bekannt

Obwohl die neu entdeckten Hügel durch die jahrhundertelange Landwirtschaft abgeflacht wurden, entdeckten die Archäologen zehn intakte Gräber und drei Brandgräber. Sie fanden auch Hinweise darauf, dass Gruppen aus verschiedenen Epochen die Stätte über viele Jahre hinweg bewohnt haben.

Die Grabhügel auf dem Friedhof sind in „Paaren oder kleinen Gruppen von etwa sechs Personen“ angeordnet, erklärt Alistair Barclay, Archäologe bei Cotswold Archaeology und Leiter der Ausgrabungsarbeiten, in einer E-Mail an Live Science.

Nachdem die Archäologen im Jahr 2022 an der Stätte angekommen waren, haben sie nun fünf Grabhügel in zwei Bereichen vollständig ausgegraben. Vier der Grabhügel waren bereits zuvor identifiziert worden, der fünfte war bislang unbekannt. Möglicherweise weil er von loser Erde bedeckt war, die aus einem bergauf gelegenen Gebiet heruntergespült worden war.

Überreste von Kindern und Gefäßen

Drei dieser Hügel scheinen über die Zeit umgeformt worden zu sein. Während zwei davon erheblich vergrößert worden waren, hatte ein anderer ursprünglich einen leicht ovalen Graben, der später durch einen fast kreisförmigen Graben ersetzt wurde.

Unter letzterem Exemplar entdeckten Archäolog*innen ein Massengrab mit den Überresten von Kindern und Erwachsenen. Die Forschenden planen eine Radiokarbondatierung, um das Alter des Grabes zu bestimmen. Die ursprüngliche ovale Form deutet jedoch darauf hin, dass diese Grabstelle aus der Jungsteinzeit stammen könnte und damit älter ist als die anderen.

In einem anderen Barrow fanden die Forscherinnen und Forscher die Überreste eines Kindes, das mit einem Henkelgefäß für Lebensmittel begraben wurde. Dieses war in Nordengland üblich, so die Erklärung des Teams. Ein solcher archäologischer Fund in Südengland deutet darauf hin, dass seine Besitzer möglicherweise weite Strecken zurückgelegt haben. „Wer auch immer das mit dem Kind begrabene Gefäß hergestellt hat, war mit Töpferwaren nicht-lokaler Art vertraut“, heißt es weiter.

Weitere Untersuchungen geplant

Trotz der bislang zahlreichen Entdeckungen ist noch nicht alles über die Grabanlage nahe Stonehenge bekannt. Nach dem Abschluss der aktuellen Ausgrabungen wird das Nachgrabungsteam deshalb mit der Analyse und Erforschung des ausgegrabenen Materials beginnen, erklärt Cotswold Archaeology.

Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, alle weiteren Ergebnisse wie Interpretationen und Entdeckungen mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Quellen: Cotswold Archaeology, Live Science

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