Auf der nördlichsten Insel des Vereinigten Königreichs konnten Wissenschaftler*innen den unerwarteten archäologischen Fund machen. Dabei handelt es sich um ein Gräberfeld aus der Bronzezeit. Auf dieses stieß man auf dem künftigen Gelände einer Raketenstartrampe, dem Raumhafen SaxaVord.
Archäologischer Fund: 4.000 Jahre alte Knochen
Wie das Smithsonian Magazine berichtet, legten die Forschenden im Juli und im Vorfeld geplanter Bauarbeiten auf der Insel Unst (Shetland) einige unerwartete Objekte frei. Zu den archäologischen Funden gehörten demnach verbrannte Knochen, die in einer Formation aus Felsbrocken eingeschlossen waren, sowie weißes Quarzgestein. Man vermutet, dass es sich um einen 4.000 Jahre alten Einäscherungsfriedhof handelt.
Gegenüber BBCNews erklärte Katie O’Connell von AOC Archaeology, dem Unternehmen, das die Stätte untersucht: „Die mehreren gefundenen Ablagerungen von verbrannten Knochen sind wahrscheinlich mit den Überresten von Brandbestattungen verbunden. Die Anzahl und die Dichte der Kremationen deuten darauf hin, dass der Ort ihrer Entdeckung wahrscheinlich ein Kremationsfriedhof war, der in der Vorgeschichte kontinuierlich genutzt wurde.“
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Entdeckung besitzt „ein herausragendes Merkmal“
Wie O’Connell zudem sagte, habe der archäologische Fund „ein herausragendes Merkmal“. Dabei handele es sich um die Überreste einer Quarzfassung. Ihr zufolge wird oft angenommen, dass weißer Quarz in der Vorgeschichte eine Bedeutung hatte. „Man findet ihn in Verbindung mit Gräbern, Felskunsttafeln und sorgfältig an häuslichen Stätten deponiert.“
Expert*innen, wie Dr. Val Turner, die Regionalarchäologin der Shetlands, nahmen schon seit geraumer Zeit an, dass es sich bei einigen der Ringe aus Felsblöcken und niedrigen Steinen auf den Shetlands um bronzezeitliche Brandgräber handeln könnte. Das derzeitige Untersuchungsergebnis ist für sie deshalb „äußerst aufregend“.
Die Baugenehmigung für den SaxaVord Weltraumbahnhof wurde letztes Jahr erteilt. Im Oktober soll er seine erste Rakete starten, die beispielsweise Kleinsatelliten ins All befördern könnte. Gleichzeitig wird es laut Live Science auch die erste vertikale Rakete sein, die man von Großbritannien aus startet.
Quellen: Smithsonian Magazine, BBCNews, Live Science
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