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Erdbeben in Marokko: Zeugen berichten von mysteriösem Licht – Forscher können es nicht erklären

Bevor die Tragödie in Marokko begann, soll ein rätselhaftes Leuchten zu sehen gewesen sein. Das Phänomen ist bekannt, ungelöst bleibt es dennoch.

Seismograf zeichnet Erdbeben auf.
© Andrey VP - stock.adobe.com

Was würde passieren, wenn die Erde aufhört, sich zu drehen?

So verändert sich die Erde, wenn sie sich aufhören würde zu drehen.

Ein Beben der Stärke 6,8 erschütterte am vergangenen Freitag das Gebirge des Hohen Atlas im Osten des Landes. Direkt vor dem verheerenden Erdbeben in Marokko scheinen mysteriöse Lichter gesichtet worden zu sein. Wissenschaftler*innen konnten noch nicht herausfinden, was sie verursacht hat.

Erdbeben in Marokko: Das ist über die Lichter bekannt

Bei dem Erdbeben in Marokko starben mindestens 2.900 Menschen und etwa 5.500 sollen verletzt worden sein, wie Reuters am Dienstag berichtete. In den sozialen Medien diskutiert man mittlerweile über Videos, die zeigen wie anscheinend helle Lichtblitze vor der Katastrophe über den Himmel huschen.

Insider zufolge konnten entsprechende Aufnahmen nicht unabhängig geprüft werden. Fachleute gehen aber wohl davon aus, dass es sich bei dem aufgenommenen Leuchten um das Luftphänomen sogenannter „Erdbebenlichter“ handeln könnte. Dennoch weiß bislang niemand mit Sicherheit, ob es diese wirklich gibt beziehungsweise welche Ursache sie haben.

Es besteht laut Forschenden die Hoffnung, sofern die Phänomene nachweislich mit starken seismischen Aktivitäten in Verbindung stehen, dass sie zur Früherkennung und rechtzeitigen Warnung vor Ereignissen wie dem jüngsten Erdbeben in Marokko eingesetzt werden könnten.

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Verschiedene Erklärungen für Erdbebenlichter

„Die Menschen haben sich schon immer über sie gewundert“, erklärt Karen Daniels, Physikerin an der North Carolina State University, gegenüber der New York Times (Paywall). „Es ist eines dieser anhaltenden Rätsel, die immer da sind und nie ganz geklärt werden.“

Nicht ohne Grund hielt man Erdbebenlichter in der Vergangenheit für einen Mythos. Doch mit dem Aufkommen von Sicherheitskameras und Handys haben immer mehr Aufnahmen den Glauben daran gestärkt, dass es sie tatsächlich gibt. So wurden beispielsweise vor dem Erdbeben in Mexiko-Stadt im Jahr 2021 mysteriöse helle Blitze mit der Kamera aufgenommen, wie Insider unter Berufung auf PBS erklärt.

Derzeit gibt es verschiedene Erklärungsansätze für Blitze, die kurz vor Erdbeben wie in Marokko auftreten. So ist es zum Beispiel möglich, dass frühe Beben Stromleitungen erschüttern und Lichtbögen erzeugen. Andere glauben, die Reibung tektonischer Platten könnte genug Strom erzeugen, um eine elektrische Entladung und damit einen hellen Blitz hervorzurufen.

Eine wirkliche und nachgewiesene Erklärung gibt es dafür bis heute allerdings nicht. „Dinge, die wir verstehen, trösten uns, und Dinge, die wir nicht verstehen, ängstigen uns“, sagte Daniels. „Ich denke, das ist einer der Gründe, warum wir von diesem Phänomen so fasziniert sind.“

Quellen: Reuters, Insider, New York Times

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