So manch ein archäologischer Fund liegt quasi direkt vor den Augen der Wissenschaft versteckt, aber manchmal muss erst einmal ein wenig Zeit vergehen, ehe man ihn tatsächlich entdeckt. So geschehen in einer spanischen Höhle, die eigentlich schon lange bekannt ist. Aber erst viel später zeigte sich, was wirklich in ihr steckt.
Archäologischer Fund: Uralte Wandmalereien entdeckt
In einer erst kürzlich veröffentlichten Studie berichtet ein Forschungsteam von einem archäologischen Fund, den man in Cova Dones, einer Höhle in der Nähe der spanischen Großstadt Valencia, aufgetan hat. Diese ist eigentlich ein beliebtes Ziel für Einheimische und insbesondere für Höhlenforscherinnen und -forscher.
Umso kurioser, dass man erst mit einiger Verspätung über 110 Wandmalereien und -gravuren gefunden hat. Diese befinden sich etwa 400 Meter vom Eingang entfernt und sollen über 24.000 Jahre alt sein. 2021 stolperte man bereits über diese Entdeckung, über die man jetzt eine Abhandlung schrieb.
Zu sehen sind unter anderem mehrere Darstellungen der damaligen Fauna, darunter auch der mittlerweile ausgestorbene Auerochse. Besonders Letzterer sei Studien-Co-Autor Aitor Ruiz-Redondo zufolge der Hinweis gewesen, dass es sich um einen wirklich wichtigen Fund handele, wie er in einem Begleitartikel sagt.
Auch spannend: Die Wandmalereien sind zwar alt, aber nicht die ältesten. Ein anderer archäologischer Fund ist nicht nur älter, sondern birgt auch ein finsteres Geheimnis.
Wandmalereien können viel über die Vergangenheit verraten
Die Malereien sind aber nicht das einzige Herausragende, sondern auch der Fundort selbst. Für Ruiz-Redondo und sein Team war es besonders ein „Schock“, als sie feststellten, dass man eine große Höhlengalerie in einer Region Spaniens entdeckt hat, wo es eigentlich so gut wie keine gibt. Die meisten solcher Entdeckungen würden sich im Norden des Landes konzentrieren, Cova Dones liegt jedoch im Osten.
Die neu gefundenen Höhlenmalereien sollen in drei verschiedenen Zonen der Höhle vorhanden sein und eine Vielfalt an Motiven und künstlerischen Methoden aufweisen. Das macht die Höhle zum wohl wichtigsten Ort für alte Felskunst an der Küste der iberischen Halbinsel. Speziell für Kunst aus der Altsteinzeit könnte dies darüber hinaus der größte archäologische Fund in Europa seit 2015 sein, als man ebenfalls in Spanien Höhlenmalereien entdeckte.
Die Bilder selbst sind höchst ungewöhnlich. Unter anderem entstanden viele unter der Verwendung von eisenhaltigem rotem Ton statt des üblichen verdünnten Ockers oder Pulver aus Mangan. Durch die feuchte Umgebung der Höhle sind die Bilder nur langsam getrocknet, was verhinderte, dass Tonteile zu schnelle abbröckelten, während andere von Schichten aus Kalzit bedeckt wurden. So konnten die Bilder so lange überdauern.
Quellen: „Cova Dones: a major Palaeolithic cave art site in eastern Iberia“ (Antiquity 2023), University of Southampton
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