Es ist nicht ungewöhnlich, dass auf einen frischen archäologischen Fund bald weitere folgen. Besonders bei Ausgrabungen auf ehemaligen Friedhöfen stoßen Fachleute oft auf verschiedene menschliche Überreste. Bei einem aktuellen Forschungsprojekt schürt jedoch die Aussicht auf mögliche weitere Entdeckungen Unbehagen unter den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen.
Archäologischer Fund: Das sorgte damals für viel Leid
Wie Der Nordschleswiger berichtet, fand man mitten in der dänischen Stadt Apenrade mehrere Grabstätten rund um die Sankt Nicolaikirche. Bei Bauarbeiten zum Tausch alter Abwasserrohre stieß man zufällig auf menschliche Gräber und Überreste. Völlig unerwartet ist dies aber nicht, da man schon zuvor wusste, dass sich zwischen 1250 und 1826 ein Friedhof um die Kirche befand.
Anschließend wurde ein Forschungsteam berufen, um die archäologischen Funde näher zu inspizieren und weitere Grabungen durchzuführen. Bei den Entdeckungen handelt es sich zumeist um Knochenfragmente und Schädel. Dabei fällt eines direkt auf: Die damals lebenden Menschen hatten wohl erhebliche Probleme mit ihren Zähnen.
„Starken Kariesbefall und Zahnstein finden wir bisher bei allen Unterkieferfunden“, erklärt die Archäologin Christina Berg. Oftmals würden Zähne einfach fehlen und es sieht ganz danach aus, als hätten die Menschen in früheren Epochen starke Schmerzen gehabt. Auch soll früher Tuberkulose für viele Tode verantwortlich gewesen sein.
Auch spannend: Es gibt noch andere Entdeckungen, die Unbehagen bereiten können. Vor diesem Grab gruseln sich Forscherinnen und Forscher, weil es womöglich sehr gefährlich sein könnte.
Davor fürchten sich die Archäologen
Die Gräber wurden nach frühen christlichen Ritualen eingerichtet: Sie liegen in einer Tiefe von eineinhalb Metern. Der Kopf der Leiche liegt Richtung Westen, die Füße nach Osten, das Gesicht deutet aber in Richtung Süden.
Für die weiteren Ausgrabungen erhofft man sich, dass man eine Form der Begrenzung findet. So könnte man herausfinden, wie weit sich der frühere Friedhof erstreckt, da es von diesem keine Karte gibt. Eines macht dem Team allerdings Angst: Denn bisher fand man nur Knochen von erwachsenen Personen. „Wir grauen uns ein wenig davor, Kinderknochen zu finden. Das wäre sehr traurig“, sagt der Tiefbaufachmann Rasmus Meyer.
Die Arbeiten an der Stelle sollen noch bis Ende Dezember weitergehen. Nachdem die Knochen untersucht worden sind, sollen sie nach Absprache mit der Kirchengemeinde erneut begraben werden, um ihnen eine neue Ruhestätte zu gewähren.
Quelle: Der Nordschleswiger
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