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Gruseliger archäologischer Fund: Hier sollte kein „Zahn“ sein

Bei einem neuen archäologischen Fund stießen Forscherinnen und Forscher auf etwas, das aussieht wie ein Zahn. Die Wahrheit ist aber ganz anders.

Computergeneriertes Bild von Totenschädeln.
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Es kommt nicht selten vor, dass man in der Forschung einen neuen archäologischen Fund und zunächst zu wissen glaubt, was man da vor sich hat. Doch bei genauerem Betrachten muss man dann feststellen, dass es doch etwas ganz anderes ist. So auch bei einer neuen Entdeckung, die man zuerst für einen völlig deplatzierten Zahn hielt.

Archäologischer Fund: Was macht ein „Zahn“ im Beckenknochen?

Wiederholt erzählen archäologische Funde grausame Geschichten von äußerst blutigen Geschehnissen. Bisweilen wird es sogar regelrecht unheimlich, als man zum Beispiel ein „Vampir“-Grab entdeckte. Ein neuer Fund wirkt auf den ersten Blick gleichermaßen schockierend: Denn hierbei handelt es sich um eine Art „Zahn“ in einem Beckenknochen. Ob sich jemand einst darin verbissen hatte?

Die Wahrheit ist aber eine ganz andere: Zuerst vermutete man, dass es sich eher um die Überreste eines Fötus aus der Zeit der ägyptischen Pharaonen handeln könnte. Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass es etwas viel Selteneres ist.

Und zwar soll dies laut einer dazugehörigen Studie der wohl älteste Beweis für ein sogenanntes Teratom sein, einem Keimzellentumor. Dieser steckt in einem Beckenknochen und ist ein heute verkalkter Klumpen Gewebe, weshalb er aussieht wie ein Stück Knochen oder ein Zahn.

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Neue Erkenntnisse durch Tumor-Entdeckung

Der seltene archäologische Fund gelang in einem alten unterirdischen Grab in Ägypten und soll aus dem 14. Jahrhundert vor Christus stammen. Der entsprechende Knochen gehörte zu einer Frau, die wohl im Alter zwischen 18 und 21 Jahren verstarb. Aufgrund der Art und Weise ihrer Beisetzung soll sie zwar nicht zur gesellschaftlichen Elite gehört haben. Dennoch fand man mehr Schmuck bei ihr als bei anderen.

Teratome sind selten vorkommende Arten von Keimzellentumoren, die in der Regel gutartig sind, wenngleich sie Schmerzen und Unfruchtbarkeit verursachen können. In der Archäologie sind sie extrem selten – insgesamt soll dies erst der fünfte Fund dieser Art sein und der einzige in Ägypten. Die neue Entdeckung ist mehrere Jahrhunderte älter als bisherige aus Spanien, Frankreich, Peru und Portugal.

Übrigens fand man auch einen zweiten „Zahn“, der Teil des Tumors ist. Dieser passt aber perfekt in eine Aussparung neben dem ersten und muss sich bei der Verwesung abgelöst haben. Zudem fand man heraus, dass der Tumor teilweise Wurzeln gebildet hatte. Die Frau trug außerdem einen Goldring mit dem Motiv von Bes, der Gottheit für Schutz und Fruchtbarkeit, an der linken Hand und näher zum Tumor. Man glaubt, dass man so etwaige Schmerzen adressieren wollte.

Quelle: „A mature ovarian teratoma from New Kingdom Amarna, Egypt“ (International Journal of Paleopathology 2023)

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