Menschliche Eingriffe haben deutlich sichtbare Auswirkungen auf die Umwelt hinterlassen, erkennbar an der Verbreitung von Mikroplastik, persistenten Chemikalien und Treibhausgasemissionen auf globaler Ebene. Jüngst fanden Wissenschaftler*innen in fünf Gletschern des Svalbard-Archipels in der Arktis Hinweise auf 13 verbreitete Sonnenschutzmittel-Inhaltsstoffe im Schnee. Diese Entdeckung unterstreicht die zunehmende Besorgnis über die Kontamination in entlegenen und empfindlichen Ökosystemen.
Sonnenschutzmittel in der Arktis
Die Studie, geleitet von der Polarwissenschaftlerin Marianna D’Amico von der Universität Ca‘ Foscari in Venedig, markiert das erste Mal, dass einige dieser Chemikalien im Schnee in Svalbard nachgewiesen wurden. Die Anwesenheit dieser Kontaminanten zeigt die weitreichende Auswirkung menschlicher Einflüsse. Die Forschung ist entscheidend, um die Verteilung und Quelle dieser Schadstoffe zu verstehen.
Umweltwissenschaftler*innen sind besonders besorgt über Chemikalien von neu auftretendem arktischem Interesse (CEACs), die zunehmend verwendet, aber schlecht reguliert werden. Diese Chemikalien wurden an verschiedenen Orten in der Arktis und Antarktis nachgewiesen. Aber ihre primären Quellen und Transportwege sind größtenteils unbekannt.
Die Studie umfasste die Sammlung von Schneeproben von einem aktiven Forschungsstandort in der Nähe des Dorfes Ny-Ålesund und fünf entfernten Gletschern. Die Analyse ergab höhere Konzentrationen von UV-Filtern, die üblicherweise in Sonnenschutzmitteln zu finden sind, in den Winter-Schneelagerungen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Schadstoffe möglicherweise durch atmosphärische Strömungen, wie den arktischen Dunst, in die Arktis transportiert werden.
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Weitere Polarstudien erforderlich
Es besteht ein wachsender Bedarf, die Umweltauswirkungen dieser Schadstoffe zu verstehen. Das gilt insbesondere für ihre Konzentrationen in Bezug auf potenzielle Toxizität. Die Sorge besteht darin, dass beim Schmelzen des Schnees diese Kontaminanten erhebliche Auswirkungen auf Wasserläufe und marine Umgebungen flussabwärts haben könnten. Das Verhalten von Chemikalien in kalten Klimazonen unterscheidet sich jedoch von wärmeren Regionen. Das macht spezifische Polarstudien erforderlich.
Als Reaktion auf ähnliche Umweltbedenken haben einige Länder wie Palau bereits Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, indem sie bestimmte in Sonnenschutzmitteln gefundene Chemikalien verboten haben. Dieser Ansatz unterstreicht die dringende Notwendigkeit umfassenderer Forschung und regulatorischer Maßnahmen, um empfindliche Ökosysteme vor den unsichtbaren Folgen der weit verbreiteten menschlichen Aktivität zu schützen.
Quelle: „Chemicals of Emerging Arctic Concern in north-western Spitsbergen snow: Distribution and sources“ (Science of The Total Environment, 2023)
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