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Archäologischer Fund: Objekt nahe der deutschen Grenze entdeckt – es überrascht selbst Forscher

Nahe einer alten Burg machte man die ungewöhnliche Entdeckung. Gerechnet hatte damit allerdings niemand unter den beteiligten Expert*innen.

Person bei einer archäologischen Ausgrabung.
© Mariana Rusanovschi - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Während wissenschaftlicher Untersuchungen einer mittelalterlichen Burg nahe der deutschen Grenze in der Schweiz stießen Forschende auf ein vermutlich jahrhundertealtes Stück Rüstung. Der gut erhaltene Fehdehandschuh stellt dabei einen überaus ungewöhnlichen archäologischen Fund dar.

Archäologischer Fund: Darum ist er so sensationell

Entdeckt hatte man das Stück bei Ausgrabungen in der Nähe des Schlosses Kyburg, das etwa 20 Meilen nordöstlich von Zürich liegt und in der Neuzeit als Schweizer Kulturerbe und Museum dient. Die Archäolog*innen fanden zunächst einen mittelalterlichen Webkeller, der im 14. Jahrhundert abgebrannt war.

Die Fachleute glauben, dass auch der Handschuh im 14. Jahrhundert geschmiedet wurde. Ist das der Fall, wäre das beispiellos, so die Behörden in einer Mitteilung auf Facebook. Darin zumindest bezeichnete man die Rüstung als sensationellen archäologischen Fund: „Lorena Burkhardt wagte im ersten Moment kaum, ihren Verdacht auszusprechen: Das ist eine Sensation in der Archäologie!“, heißt es in dem Beitrag, den der Kanton Zürich Anfang des Monats geteilt hat.

Er beinhaltet ein Video, in dem die genannte Archäologin, die die Ausgrabung leitet, über das antike Artefakt spricht. „Nie zuvor ist ein so gut erhaltener und vollständiger Fehdehandschuh aus dem 14. Jahrhundert in der Schweiz aufgetaucht“, schreibt man weiter.

Lesetipp: Dieser archäologische Fund wirft Fragen auf

Das ist über den archäologischen Fund bekannt

Derartige gepanzerte Handschuhe wurden typischerweise von europäischen Soldaten und Rittern ab dem 11. Jahrhundert getragen. Einen solchen zu finden, der weiter als bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, ist laut den Zürcher Behörden „extrem selten“.

„Im Einzelnen handelt es sich um einen vierfachen Fingerhandschuh an der rechten Hand, bei dem die einzelnen Eisenplatten schuppenartig übereinander liegen und durch Nieten an den Seiten miteinander verbunden sind“, heißt es in der Mitteilung. „Die einzelnen Komponenten des Handschuhs waren innen mit weiteren Nieten auf einem Leder- oder Textilträgermaterial befestigt, das wiederum auf einen textilen Fingerhandschuh aufgenäht war.“

Der Zustand der Rüstung und die Seltenheit eines solchen Fundes in der Schweiz lassen viele Fragen offen, wie die Rüstung nach Kyburg kam und wem sie gehört haben könnte, so die Behörden. Fünf weitere Objekte, die nach Ansicht von Expert*innen etwa zur gleichen Zeit wie diese geschmiedet wurden, sind bereits in anderen Teilen des Landes gefunden worden, allerdings nicht in so gutem Zustand.

Quellen: Facebook/Kanton Zürich

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