Bei Ausgrabungen finden Forscher hauptsächlich sehr alte Gegenstände und Überreste, die oft stark von natürlicher Witterung und Verfall betroffen sind. Ein neuer archäologischer Fund weist ebenfalls Unvollständigkeiten auf, jedoch aus möglicherweise anderen Gründen.
Archäologischer Fund: Gruselige Entdeckung erstaunt Forscher
Eine deutsch-schwedische Forschungsgruppe hat im schwedischen Tiarp in der Nähe von Falköping einen spannenden archäologischen Fund gemacht. Hierbei handelt es sich um ein altes Grab aus der Jungsteinzeit, das ungefähr aus der Zeit 3.500 vor Christus stammen soll. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, fand man darin die Überreste von mindestens zwölf Personen, Erwachsene wie Kinder. Detaillierte Beschreibungen veröffentlichte das Team in einer separaten Studie.
Allerdings fehlen zum gegenwärtigen Zeitpunkt alle Köpfe der Toten sowie weitere größere Knochen – und niemand weiß, wo sie sein könnten und warum sie überhaupt nicht mehr vorhanden sind. Mit natürlichem Verfall allein können die Fachleute das nicht erklären, da schließlich viele andere Knochen noch intakt sind. Und für gewöhnlich kennt man nur das umgedrehte Phänomen von Gräbern aus dieser Zeit, nämlich dass kleine Knochen von Händen und Füßen fehlen.
Auch spannend: Vor einiger Zeit machten Forscher eine historische bedeutende Entdeckung. Nun konnte man den archäologischen Fund detaillierter identifizieren.
Mehrere Theorien führen noch zu keinem klaren Ergebnis
Zu den fehlenden Totenschädeln können die Expertinnen und Experten aktuell nur Mutmaßungen anstellen. Dazu gehören Grabdiebstahl, Begräbnisrituale oder gewaltsame Enthauptungen, wobei es derzeit keine Indizien für Gewalteinwirkungen während der Lebenszeit der Leichen gibt.
Darüber hinaus fanden das Team Knochen von verschiedenen Tieren wie Nagern, Fröschen, Schweinen oder Schafen beziehungsweise Ziegen, doch nicht alle könnten aus der gleichen Zeit stammen. Ebenfalls erwähnenswert ist das Alter des archäologischen Fundes: Das Grab soll etwa 150 bis 200 Jahre älter sein als vergleichbare Entdeckungen in der Region.
In weiteren Untersuchungen möchten die Fachleute nun herausfinden, in welcher Beziehung die Leichen zueinanderstanden. Erste Untersuchungen zeigen, dass die DNA in den Knochen gut erhalten ist und sich darauf aufbauend etwaige familiäre Beziehungen rekonstruieren lassen.
Quellen: „Tiarp Backgården. An Early Neolithic Dolmen in Falbygden, Sweden and Early Megalithic Tombs in South Scandinavia and Northern Central Europe“ (Journal of Neolothic Archaeology 2024), University of Gothenburg
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.