Immer wieder führen Bauarbeiten zu überraschenden archäologischen Funden. So nun auch in London. In diesem Fall aber ist der Fund nicht nur unerwartet, sondern fordert auch einige Annahmen der Forschung heraus.
Archäologischer Fund: Das entdeckten die Forscher*innen in London
Eigentlich sollte nur ein neuer Übergang zwischen einzelnen Gebäuden der britischen Nationalgalerie in London gebaut werden. Dazu legten Bauarbeiter*innen einen Tunnel an, durch den Besucher*innen andere Bereiche des Komplexes erreichen können sollten. Das Projekt liegt allerdings nun auf Eis, da man während der Arbeiten auf einen unerwarteten archäologischen Fund stieß.
So berichtet euronews.culture, dass direkt unter der Nationalgalerie Überreste von Mauern aus der angelsächsischen Zeit Englands auftauchten. Dass sich in der Nähe des Museums im siebten und achten Jahrhundert nach Christus (n. Chr.) ein angelsächsisches Dorf befand, ist bereits bekannt. Sogar den Namen des Dorfes konnten Forscher*innen herausfinden, offenbar hieß der Ort „Ludenwic“.
Lesetipp: Archäologischer Fund: Forscher machen bizarren „Riesen“-Fund
Das bedeutet die Entdeckung
Das Besondere an dem archäologischen Fund ist dabei nicht, dass die Überreste überhaupt entdeckt wurden, sondern, wo diese sich befinden. Denn eigentlich sollte sich dort, wo die Nationalgalerie steht, überhaupt nichts befinden. Das Dorf „Ludenwic“ dehnte sich also angesichts der Funde sehr viel weiter westlich aus, als die Forschung bislang vermutete. Das bestätigte auch der Chef der Ausgrabung, Stephen White. Der Fund sei sogar „aufregend“, insbesondere, da man auf diese Weise zeigen könne, dass es in ganz London noch mögliche Ausgrabungsstätten gebe.
Die alten Überreste kommen übrigens nicht allein. Mit dabei vermischt ist offenbar ein zweiter archäologischer Fund. So konnten die Wissenschaftler*innen zusätzlich Mauern aus dem 17. und 18. Jahrhundert ausgraben – diese Entdeckung ist allerdings weniger spektakulär. Denn dass das Gebiet in dieser Zeit bereits besiedelt war, ist kein Geheimnis.
Quellen: euronews.culture
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.