Der kanadische Teenager Brenden Sener hat ein beeindruckendes Wissenschaftsprojekt durchgeführt, bei dem er die Machbarkeit des legendären „Todesstrahls“ von Archimedes untersuchte. Der antike griechische Erfinder Archimedes soll während der Belagerung von Syrakus römische Schiffe durch reflektiertes Sonnenlicht und Spiegel in Brand gesetzt haben. Sener hat diese Technik im kleineren Maßstab nachgebildet, indem er statt Sonnenlicht Wärmelampen und konkave Spiegel verwendete, um das Licht gezielt auf ein Objekt zu fokussieren.
Archimedes‘ Todesstrahl in klein
Durch sein Experiment beobachtete Sener einen signifikanten Temperaturanstieg am Ziel bei Hinzufügung jedes Spiegels. Beginnend mit einer 100-Watt-Glühbirne erhöhte der erste Spiegel die Temperatur des Ziels um etwa 8 Grad Celsius (°C). Die weiteren Hinzufügungen von Spiegeln führten zu weiteren Erhöhungen, wobei der vierte Spiegel die Temperatur auf 53 °C steigerte. „Es war nur eine verkleinerte Version, die der Realität so nahe wie möglich kam“, zitiert Business Insider.
Das Konzept, Spiegel als Waffe zu verwenden, reicht über zwei Jahrtausende zurück und war Gegenstand von Spekulationen und Experimenten in der Geschichte. Bedeutende Persönlichkeiten und Gelehrte, einschließlich René Descartes und Georges-Louis Leclerc de Buffon, haben die Machbarkeit von Archimedes‘ Todesstrahl erforscht, mit Experimenten, die von der erfolgreichen Entzündung eines Holzbootes durch einen Professor des MIT bis zu mehreren fehlgeschlagenen Versuchen der Fernsehsendung „Mythbusters“ reichen.
Herausforderungen und Alternativen
Die historischen Aufzeichnungen bieten gemischte Beweise für die Verwendung eines solchen Geräts in der antiken Kriegsführung. Joannes Zonaras, ein Historiker des 12. Jahrhunderts, schrieb die Zerstörung der römischen Flotte Archimedes‘ Einsatz von Spiegeln zu. Seine Behauptung basierte jedoch auf Schriften, die einige hundert Jahre nach dem eigentlichen Ereignis verfasst wurden.
Die praktischen Herausforderungen, sich bewegende Schiffe zu zielen, Wetterbedingungen und die Entfernung vom Ufer haben jedoch viele dazu veranlasst, die Wirksamkeit und Machbarkeit dieser Methode zu hinterfragen.
Alternative Theorien deuten darauf hin, dass Griech*innen Spiegel möglicherweise nicht zum Entzünden von Schiffen, sondern zur Desorientierung oder Blendung römischer Seefahrer*innen verwendet haben könnten. Trotz dieser Unsicherheiten fasziniert die Erzählung von Archimedes und seinem Todesstrahl weiterhin die Fantasie und verkörpert den Schnittpunkt von Mythos und Wissenschaft.
Quelle: Business Insider; Massachusetts Institute of Technology; YouTube/Your Discovery Science; „Reflections of the ‚Burning mirrors of Archimedes‘. With a consideration of the geometry and intensity of sunlight reflected from plane mirrors“ (European Journal of Physics, 1992)
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