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„Außergewöhnlicher“ archäologischer Fund: Skelette verwirren Forscher

Gerade Entdeckungen von Relikten können immer wieder weithin akzeptierte Forschungen in Frage stellen. So geschah es nun wieder in Mexiko.

Hände arbeiten mit Werkzeug an einem archäologischen Fund.
© Microgen - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Im westlichen Mexiko stießen Wissenschaftler*innen auf einen archäologischen Fund, der auf den ersten Blick grausig erscheinen mochte. Es handelt sich aber wohl doch um ein harmloses Bestattungsritual – aber an der völlig falschen Stelle.

Archäologischer Fund: Bestattung in Mexiko

Es kann häufig vorkommen, dass bei Bauarbeiter*innen bei ihren Projekten Stellen im Boden öffnen, die seit tausenden von Jahren kein Mensch mehr antastete. In solchen Fällen gibt es immer wieder einen zufälligen archäologischen Fund zu bestaunen. Gerade wenn diese Funde an unerwarteten Stellen gemacht werden, kann dies auch weite Kreise für die Forschung ziehen.

Genau das ereignete sich jetzt im mexikanischen Bundesstaat Nayarit, der westlich von Mexiko City liegt. Dort wurden ursprünglich Bauarbeiten an einem Abwassersystem durchgeführt, als die Arbeiter*innen auf mehrere Skelette stießen, wie das mexikanische Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH) erklärt. Schnell konnten Expert*innen feststellen, dass es sich bei dem archäologischen Fund offenbar um eine Grabstätte handelte. Aber dabei blieb es nicht.

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Das ist an den Skeletten ungewöhnlich

Denn die menschlichen Überreste wurden auf eine sehr spezifische Art beigelegt. So befand sich mittig ein vollständiges Skelett, das umgeben war von zahlreichen Knochen weiterer Toter. Die Anordnung der Knochen sei schon deswegen besonders, weil diese lange nach dem Tod der jeweiligen Personen so ausgelegt wurden – als die Knochen bereits skelettiert waren. Dabei könnte die spezifische Anordnung des archäologischen Fundes, zum Beispiel das Stapeln von Schädeln, ein Hinweis auf einen bestimmten sozialen Status sein. Die Forschenden vermuten außerdem, dass es sich um eine Familienbestattung handeln könnte.

Das Alter der Überreste konnten die Wissenschaftler*innen auf circa 1.500 Jahre beziffern, was bedeutet, dass die Bestattungsmethode mit der damals existenten Amapa-Kultur in Verbindung stehen könnte. Das ist insofern „außergewöhnlich“, wie das Institut schreibt, als dass diese Kultur in der Region überhaupt nicht aktiv war. Der archäologische Fund stellt damit die Annahmen der Forschung in Frage.

Quellen: Instituto Nacional de Antropología e Historia

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