Im türkischen Büklükale haben Forscher eine 3.300 Jahre alte Tontafel entdeckt, die neue Einblicke in die turbulente Geschichte der Region bietet. Bereits im Mai 2023 von Kimiyoshi Matsumura vom Japanischen Institut für Anatolische Archäologie gefunden, enthüllt der archäologische Fund tiefgehende Details einer katastrophalen Invasion während einer Periode interner Konflikte.
Archäologischer Fund aus dem Hethiterreich
Die Tontafel ist bemerkenswert gut erhalten und noch immer mit ihrer Keilschrift versehen. Sie erzählt eine Geschichte von Verwüstung und göttlicher Bitte mitten in einem Bürgerkrieg, der das Hethiterreich erschütterte. Die erste Übersetzung der Tafel offenbart eine verzweifelte Situation: „vier Städte, einschließlich der Hauptstadt Hattusa, befinden sich im Katastrophenfall“. Es folgt ein 64 Zeilen langes Gebet im Hurritischen, einer mittlerweile ausgestorbene Sprache, die weder mit den indoeuropäischen noch mit den semitischen Sprachen verwandt ist.
Hurritisch spielte eine bedeutende Rolle im religiösen und kulturellen Leben der Hethiter – trotz ihrer Herkunft aus dem Mitanni-Königreich, einem ehemaligen Vasallenstaat des Reiches. Das Gebet ist an Teššob gerichtet, den Sturmgott, der an der Spitze beider, der hethitischen und hurritischen Pantheons verehrt wurde.
„Es lobt den Gott und seine göttlichen Vorfahren und erwähnt wiederholt Kommunikationsprobleme zwischen den Göttern und den Menschen“, zitiert Live Science Matsumura. „Das Gebet listet dann mehrere Personen auf, die feindliche Könige gewesen zu sein scheinen, und schließt mit einer Bitte um göttlichen Rat.“
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Tafel „aus einer Zeit des Bürgerkriegs“
Der archäologische Fund, der in die Regierungszeit von Tudhaliya II (ca. 1380 bis 1370 v. Chr.) zurückreicht, liegt etwa zwei Jahrhunderte vor dem Zusammenbruch der späten Bronzezeit. Der Inhalt der Tafel liefert Beweise für die internen und externen Herausforderungen des Hethiterreichs lange vor seinem letztendlichen Niedergang im frühen 12. Jahrhundert.
Die Tafel „scheint aus einer Zeit des Bürgerkriegs zu stammen, von der wir aus anderen Texten wissen“, so Matsumura. „Während dieser Zeit wurde das hethitische Kernland aus vielen verschiedenen Richtungen gleichzeitig angegriffen … und viele Städte wurden vorübergehend zerstört“.
Quelle: Live Science
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