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Neue Krebsbehandlung schockiert: Tödlicher Tumor „fast vollständig“ verschwunden – nach nur 5 Tagen

In kürzester Zeit sollen durch die neue Therapiemethode die Hirntumoren von drei Patient*innen stark zurückgegangen sein. Man hofft jetzt auf weitere Erfolge.

Person zeigt mit einem Stift auf die Aufnahme eines Gehirns
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Wenn Zellen Amok laufen - Wie entsteht Krebs?

Wie entsteht im Körper, hier wird es erklärt.

Forschende des Mass General Brigham, dem größten Krankenhausforschungsunternehmen der USA und landesweit führenden Gesundheitssystem in der medizinischen Forschung, Lehre und Patientenversorgung, verwendeten einen neuen Ansatz für die CAR-T-Therapie. Die komplexe und personalisierte Krebsbehandlung regt das Immunsystem dazu an, Krebszellen anzugreifen. Erste Ergebnisse waren anscheinend bahnbrechend.

Neue Krebsbehandlung: Das steckt dahinter

Wie die Deutsche Krebsgesellschaft erklärt, handelt es sich bei der generellen CAR-T-Zell-Therapie um eine Krebsbehandlung, die derzeit bei bestimmten Blut- beziehungsweise Lymphdrüsenkrebserkrankungen, also bei bestimmten Leukämien und Lymphomen, Verwendung findet.

Neu an dem in den USA angewendeten Vorgehen ist das Hinzufügen zusätzlicher Antikörper, wie es in der im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie heißt. Die Therapie wurde erstmals bei Menschen durchgeführt. Behandelt hatte man zunächst drei Teilnehmende mit rezidivierendem Glioblastom, einem wiederkehrenden Hirntumor, der nach einer Behandlung erneut auftritt.

Schon die ersten Resultate erscheinen äußerst vielversprechend. Demnach verringerte sich der Tumor eines Patienten zwei Tage nach der Behandlung um 18,5 Prozent. Am 69. Tag war der Tumor um 60,7 Prozent geschrumpft, während sich bei einem anderen Patienten der Tumor laut Mass General Brigham „schnell zurückbildete“.

Nach der Krebsbehandlung der dritten Patientin zeigte eine MRT-Untersuchung, dass eine einzige Infusion in nur fünf Tagen zu einer „fast vollständigen Rückbildung des Tumors“ geführt hatte.

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Forschende sind begeistert, aber vorsichtig

Zu beachten ist, dass es sich bei der neuartigen Krebsbehandlung aktuell nur um eine Untersuchung an drei Personen handelt. Das bedeutet, obwohl die Ergebnisse bemerkenswert erscheinen, muss noch viel mehr Arbeit geleistet werden, bevor eine solche Therapie zugelassen und auf breiterer Basis eingeführt werden kann.

Das betont auch die Mitautorin der Studie, Elizabeth Gerstner (Neuroonkologin in der Abteilung für Neurologie am Massachusetts General Hospital) laut Live 5 News: „Wir berichten von einer dramatischen und schnellen Reaktion bei diesen drei Patienten. Unsere bisherige Arbeit zeigt, dass wir Fortschritte machen, aber es gibt noch mehr zu tun“.

Auch Marcela Maus, Direktorin des Programms für zelluläre Immuntherapie am Massachusetts General Hospital, stimmt dem zu. Sie bestätigt der Harvard Gazette: „Diese Ergebnisse sind aufregend, aber sie sind auch erst der Anfang – sie zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, eine Therapie zu verfolgen, die das Potenzial hat, die Aussichten für diese hartnäckige Krankheit zu verändern. Wir haben die Patienten noch nicht geheilt, aber das ist unser kühnes Ziel.“

Quellen: Deutsche Krebsgesellschaft; „Intraventricular CARv3-TEAM-E T Cells in Recurrent Glioblastoma“ (New England Journal of Medicine, 2024); Live 5 News; Harvard Gazette

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