Dass der menschengemachte Klimawandel Auswirkungen auf unser Wetter hat, wissen wir selbst in Deutschland. Wie schlimm die Entwicklungen aber derzeit sind, ist nicht allen bekannt.
Wetter: Davor warnen Expert*innen derzeit
Wie die Associated Press (AP) berichtet, hat die UN-Wetterorganisation (WMO) wegen der globalen Erwärmung „Alarmstufe Rot“ ausgerufen. Sie verweist auf den rekordverdächtigen Anstieg der Treibhausgase, der Land- und Wassertemperaturen und des Abschmelzens von Gletschern und Meereis im vergangenen Jahr. Die bisherigen Bemühungen zur Umkehrung des Trends waren zudem unzureichend.
Man gehe davon aus, dass 2024 erneut ein Rekordjahr in Sachen Hitze werde. „Noch nie waren wir – wenn auch nur vorübergehend – so nah an der Untergrenze von 1,5° C des Pariser Abkommens zum Klimawandel“, sagte Celeste Saulo, die Generalsekretärin der Organisation. „Die WMO-Gemeinschaft schlägt in der ganzen Welt Alarmstufe Rot.“
Zwar könne man nicht mit Sicherheit sagen, dass die befürchtete Rekordhitze wirklich eintritt. „Aber was ich sagen würde: Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass 2024 den Rekord von 2023 erneut brechen wird […]“, sagte Omar Baddour, Leiter der Klimaüberwachung der WMO. „Der Januar war der wärmste Januar seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Rekorde werden also noch gebrochen.“
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Nicht die einzige Sorge
Hier hören die Prognosen aber nicht auf. „Neben all den schlechten Nachrichten beunruhigt mich am meisten, dass sich der Planet jetzt in einer Phase der Kernschmelze befindet – buchstäblich und im übertragenen Sinne angesichts der Erwärmung und des Massenverlusts unserer polaren Eisschilde“, erklärt Jonathan Overpeck, Dekan der University of Michigan School for Environment and Sustainability, der nicht an dem Bericht beteiligt war.
Er bezeichnete die Wetter- und Klimakrise als „die entscheidende Herausforderung für die Menschheit“. Sie gehe mit einer Krise der Ungleichheit einher, die sich in zunehmender Ernährungsunsicherheit und Migration widerspiegele. Spürbar waren 2023 bereits weltweit die Auswirkungen von Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürren, Waldbränden und tropischen Wirbelstürmen, die durch den Klimawandel noch verschärft werden.
„Diese Liste von rekordverdächtigen Ereignissen ist wirklich erschütternd, wenn auch nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass sich die Extremereignisse im vergangenen Jahr häuften“, sagte die Klimawissenschaftlerin Kathy Jacobs von der University of Arizona, die ebenfalls nicht an dem WMO-Bericht beteiligt war.
„Die vollen Kosten der durch den Klimawandel beschleunigten Ereignisse in allen Sektoren und Regionen wurden noch nie sinnvoll berechnet, aber die Kosten für die biologische Vielfalt und die Lebensqualität künftiger Generationen sind unkalkulierbar.“
Quellen: Associated Press
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