Forschende haben auf dem Mars eine Vielzahl unterirdischer Höhlen gefunden. Gelungen ist dies durch den Einsatz maschinellen Lernens. Man analysiert bereits seit einer Weile genauer, inwiefern die neue Technologie die Wissenschaft noch weiter unterstützen kann.
Mars: Das hat man gefunden
Wie das BBC Sky at Night Magazine berichtet, bieten solche Strukturen unter der Oberfläche des Mars vielversprechende Standorte für die Errichtung menschlicher Lebensräume. So erlauben Felsdecken zum Beispiel Schutz vor Staubstürmen und Mikrometeoriteneinschlägen sowie eine Abschirmung vor kosmischer Strahlung.
Sie sind aber auch ein verlockendes Ziel für die Suche nach Anzeichen von einfachem Marsleben, da Höhlen auf der Erde oft ein reichhaltiges mikrobielles Wachstum aufweisen. Für Forschende ist ihre Entdeckung auf dem Roten Planeten entsprechend ein Anlass zur Freude.
Eine Methode, die es ihnen noch schneller und effektiver erlaubt, derartige Funde zu machen, ist also von besonderer Bedeutung. Und hier kommt maschinelles Lernen ins Spiel. Denn Thomas Watson und James Baldini vom Fachbereich Geowissenschaften der Universität Durham haben bereits daran gearbeitet, den Prozess zu automatisieren.
Lesetipp: Riesiger Fund auf dem Mars nach 15 Jahren identifiziert
So passen maschinelles Lernen und der Mars zusammen
Die Wissenschaftler entwickelten ein künstliches neurales Netzwerk, das eine Struktur simuliert, die lose auf dem Gehirn von Säugetieren basiert. Anschließend trainierten sie dieses Computersystem auf die Erkennung von Lavaröhrenöffnungen, indem sie ihm eine Vielzahl von Beispielen bereits identifizierter Exemplare zeigten. Dann verwendeten sie es zur Verarbeitung anderer Bilder der Marsoberfläche.
Dabei konzentrierten sie sich auf Mars-Regionen, in denen es in der Vergangenheit viel vulkanische Aktivität gab. Dazu gehört beispielsweise eine Linie aus drei massiven Vulkanen in der sogenannten Tharsis-Ausbuchtung. Diese umspannt den Äquator des Roten Planeten.
Mithilfe dieses als CaveFinder bezeichneten Systems konnte man 61 bisher unbekannte Lavaröhrenöffnungen finden. Die größte davon, die von den Forschern inoffiziell Marvin genannt wird, hat einen Durchmesser von mehr als 700 Metern. Damit wäre sie ein geeignetes Ziel für eine Roboterlandemission.
Trotz des bisherigen Erfolges betonen die Forscher, dass ihre Suchmethode noch lange nicht perfekt ist. Dennoch stellt sie einen vielversprechenden Ansatz für den Einsatz neuer Technologien dar, um bei der Durchsicht großer Bilddatenbestände neue Orte zu finden.
Quellen: BBC Sky at Night Magazine
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.