Viele auch bekannte Menschen, wie zum Beispiel Elon Musk, glauben an die sogenannte Simulationstheorie. In einer Studie behauptet ein Physiker, Belege für deren Richtigkeit gefunden zu haben. Leben wir wirklich in einer Simulation?
Leben wir in einer Simulation? Das sagt der Physiker
Hintergrund der verbreiteten Frage „Leben wir in einer Simulation?“ ist eine philosophische und wissenschaftliche Hypothese, die besagt, dass die Realität, wie wir sie wahrnehmen, möglicherweise eine künstlich erzeugte Simulation ist, ähnlich einem hochentwickelten Computerspiel. Diese Theorie wurde populär durch Philosophen wie Nick Bostrom, der in seinem 2003 veröffentlichten Artikel „Are You Living in a Computer Simulation?“ argumentierte, dass mindestens eine der folgenden drei Aussagen wahr sein muss:
- Die Menschheit wird aussterben, bevor sie eine „posthumane“ Zivilisation erreicht: Das bedeutet, dass wir niemals die technologische Reife erreichen werden, um selbst Simulationen durchzuführen, die nicht von der Realität zu unterscheiden sind.
- Keine posthumane Zivilisation ist an der Durchführung von Simulationen ihrer evolutionären Geschichte interessiert: Dies würde bedeuten, dass zukünftige Zivilisationen, trotz der technologischen Möglichkeiten, kein Interesse daran hätten, Simulationen durchzuführen, die ihre eigenen historischen Bedingungen nachbilden.
- Wir leben fast sicher in einer Computersimulation: Wenn die beiden anderen Optionen als unwahrscheinlich betrachtet werden, dann wäre es statistisch sehr wahrscheinlich, dass wir selbst Teil einer solchen Simulation sind.
Wie der dem Physiker Dr. Melvin Vopson berichtet, soll es Beweise für ebendie Simulationstheorie geben: „In meiner jüngsten Forschungsarbeit […] habe ich die Informationstheorie genutzt, um ein neues physikalisches Gesetz vorzuschlagen, das ich das zweite Gesetz der Infodynamik nenne. Und, was wichtig ist, es scheint die Theorie des simulierten Universums zu unterstützen.“
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Das besagt die neue Theorie
„Im Mittelpunkt des zweiten Gesetzes der Infodynamik steht das Konzept der Entropie – ein Maß für die Unordnung, die in einem isolierten System mit der Zeit immer zunimmt.“ Wie dieses Konzept funktioniert, verdeutlicht der Physiker am Beispiel einer heißen Tasse Kaffee. Diese nimmt über die Zeit die gleiche Temperatur wie ihre Umgebung an und erreicht auf diese Weise ein Gleichgewicht. „Die Entropie des Systems ist zu diesem Zeitpunkt maximal, und die Energie ist minimal.“
Seine Erkenntisse ließen sich entsprechend auch auf das Universum anwenden: „Wir wissen, dass sich das Universum ausdehnt, ohne Wärme zu verlieren oder zu gewinnen, was voraussetzt, dass die Gesamtentropie des Universums konstant ist. Aus der Thermodynamik wissen wir aber auch, dass die Entropie ständig zunimmt. Ich behaupte, dass dies zeigt, dass es eine weitere Entropie geben muss – die Informationsentropie – um den Anstieg auszugleichen.“
Weiter schließt der Physiker daraus: „[…] dass das gesamte Universum ein simuliertes Konstrukt oder ein riesiger Computer zu sein scheint.“ Möglich ist das ihm zufolge, weil der zweite Hauptsatz der Infodynamik eine kosmologische Notwendigkeit ist und überall auf die gleiche Weise zu gelten scheint.
„Ein superkomplexes Universum wie das unsere würde, wenn es eine Simulation wäre, eine eingebaute Datenoptimierung und -komprimierung erfordern, um die Rechenleistung und den Datenspeicherbedarf für den Betrieb der Simulation zu reduzieren. Genau das können wir überall um uns herum beobachten, auch in digitalen Daten, biologischen Systemen, mathematischen Symmetrien und im gesamten Universum.“
Das bedeutet natürlich noch nicht, dass die Bestätigung des „zweiten Hauptsatzes der Infodynamik“ beweisen würde, dass wir in einer Simulation leben. So ist es laut IFLScience möglich, dass die Theorie korrekt ist, ohne dass die Simulationstheorie zutrifft. Einige quantenmechanische Effekte scheinen das zumindest zu beweisen, heißt es weiter.
Quellen: „The second law of infodynamics and its implications for the simulated universe hypothesis“ (2023, AIP Advances), IFLScience
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