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In den Tiefen des Mittelmeers: Forscher entdecken uralte verborgene Landschaften

Städte oder gar ganze Zivilisationen die im Meer verschwinden, faszinieren die Menschheit schon seit Jahrtausenden, bedenke man nur den Mythos Atlantis. Nun wurde im Mittelmeer eine ganze versunkene Landschaft gefunden.

Sonnenstrahlen fallen in eine Höhle auf dem Meeresboden.
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Auf dem Boden des Mittelmeers ist einem internationalen Forschungsteam eine außergewöhnliche Entdeckung gelungen. Hochauflösende Unterwasserscans der Adria vor der Küste Kroatiens haben die Überreste eines erstaunlichen Netzwerks aus Bächen, Flüssen und anderen geologischen Formationen freigelegt, die einst alle oberirdisch lagen.

Versunkene Landschaft im Mittelmeer entdeckt

Die Entdeckung wurde im Rahmen des Projekts „Life on the Edge“ gemacht, einer Zusammenarbeit zwischen dem Forschungszentrum für Unterwasserlandschaften der Universität Bradford und der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Split. Ziel des Programms ist es in den nächsten fünf Jahren Teile der Adria und der Nordsee zu kartieren. Aber nicht so wie wir sie heute kennen, sondern so wie sie vor 10.000 bis 24.000 Jahren aussahen. Als der Meeresspiegel etwa hundert Meter niedriger war als jetzt.

Doch der spektakuläre Fund im Mittelmeer hat selbst die Forscher*innen überrascht. So berichtet der Forschungsleiter Dr. Simon Fitch in einer offiziellen Mitteilung: „Die Landschaft ist vielfältiger und besser erhalten als wir erwartet hatten. Die einzigartige Umgebung der Gegend um Split, die ziemlich geschützt ist, hat viel davon bewahrt. Es gibt wunderschön erhaltene Flüsse und Flussmündungen, die unter dem heutigen Meeresboden begraben sind.“

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Hinweise auf menschliche Bevölkerung

Bereits frühere Modelle deuteten darauf hin, dass es auf dem Boden des Mittelmeeres einen Fluss geben könnte, erklären die Wissenschaftler*innen. Aber die hochauflösenden Sensoren beim Scannen der Umgebung fanden noch mehr Flüsse und Stellen von Wasservorkommen, als sie zuvor vermutet hatten. „Das ist erstaunlich, denn es deutet darauf hin, dass es wahrscheinlicher ist, dass dort Menschen lebten“, so Fitch.

Die Forschungsergebnisse könnten also auch neue Erkenntnisse über das Leben der Menschen in der Steinzeit liefern. Denn die Forscher*innen bezeichnen Kroatien auch als Tor zu Europa. Besonders wegen seiner ertragreichen Böden, „wenn man also an den Vormarsch der Landwirtschaft in Europa denkt, ist und war es schon immer eine sehr wichtige Landschaft.“

Das Forschungsteam hat bereits weitere Untersuchungen der versunkenen Landschaften im Mittelmeer angekündigt. „Unser ultimatives Ziel ist es, menschliche Artefakte zu finden, und dieses neue Verständnis der Landschaft macht dies wahrscheinlicher,“ teilten die Wissenschaftler*innen mit. Dafür sollen in Kürze verschiedene Tauchexpeditionen den Meeresboden absuchen.

Quelle: University of Bradford

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