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Archäologischer Fund: Uralte Objekte verblüffen Forscher – „wichtiger Meilenstein“

Ein archäologischer Fund in Spanien liefert wichtige Hinweise auf die Überlebensstrategien der Menschen in Europa vor über einer Millionen Jahren.

KI-generiertes Bild eines steinzeitlichen Menschen der einen Stein mit beiden Händen umklammert.
© robert - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Forscher*innen der Universität in Malaga sind auf einen archäologischen Fund gestoßen, der einige der frühesten Beweise für die Anwesenheit des Menschen in Westeuropa enthält. Diese werden auf ein Alter von 1,4 Millionen Jahren datiert.

Archäologischer Fund ist über eine Million Jahre alt

Die Fundstätte in der Gemeinde Ocre in Granada wird auch als „Elefantenfriedhof“ bezeichnet. Da dort bereits zuvor eine ungewöhnlich große Menge an Überresten der ausgestorbenen Elefantenart Mammuthus meridionalis entdeckt wurde. Nun haben die Wissenschaftler*innen herausgefunden, dass diese aufgrund von Treibsand eine natürliche Falle für die Tiere darstellte. Ihre Forschungsergebnisse veröffentlichten sie im Journal of Iberian Geology. 

Doch damit nicht genug. Denn die Stätte zeigt auch zahlreiche Spuren menschlicher Aktivitäten. So wurden dort unter anderem von Menschenhand bearbeitete Steinwerkzeuge und sogenannte Manuports gefunden – also unveränderte Steine, die als Schlagwerkzeuge zum Brechen von Knochen und zum Zugang zum Mark verwendet wurden.

Zudem entdeckten die Forscher*innen auch zahlreiche Fossilien großer Säugetiere. Einige davon weisen anthropogene Spuren auf. Die im Zusammenhang mit dem Häuten, Schlachten und der Markverarbeitung der Tiere stehen. Der archäologische Fund legt damit nahe, dass die Menschen bei ihrer Nahrung stark vom Treibsand profitierten.

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Neue Erkenntnisse zu Überlebensstrategien

So waren die ausgestorbenen Tiere aufgrund des hohen Gewichts ihrer Gliedmaßen wohl damals in der Treibsandfalle gefangen. Dies schlossen die Wissenschaftler*innen aus den zahlreichen im Boden verborgenen Skeletten sowie der Analyse von Sedimentproben.

Deren halb versunkene Kadaver lockte dabei wohl Hyänen als auch Menschen an, die sich von ihnen ernährten. Die Steinansammlungen der Menschen und versteinerte Exkremente von Hyänen zeugen von der vermehrten Anwesenheit beider Spezies zu dieser Zeit in Ocre.

Der archäologische Fund stellt damit einen „sehr wichtigen Meilenstein dar, um mehr über die Überlebensstrategien unserer Vorfahren, der ersten Europäer, und ihren Wettbewerb mit den großen Aashyänen um den Zugang zu diesen Fleischressourcen zu erfahren“, wie die Wissenschaftler*innen in einer offiziellen Pressemitteilung erklären. So vermuten diese zum Beispiel, dass die Manuports auch dazu gedient haben, die Hyänen zu verscheuchen.

Quelle: „The late Early Pleistocene site of Fuente Nueva-3 (Guadix-Baza Depression, SE Spain): a hyena latrine developed on a quicksand trap for megaherbivores?“ (Journal of Iberian Geology, 2024), Phys.org

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