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Weltall: Jahrtausend-Ereignis kündigt sich an – „absolut einzigartig“

Space-Fans aufgepasst und holt eure Teleskope raus, es wird spektakulär. Das nächste Mal, dass ein vergleichbares Phänomen vorkommt dürfte etwa 5.000 bis 10.000 Jahre dauern. Bei guten Wetterbedingungen soll es sogar mit bloßem Auge von der Erde aus zu beobachten sein.

Asteroid im Weltall.
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Inklusive Antenne erreich der Eifelturm eine Höhe von insgesamt 330 Metern. Damit könnte sich das Wahrzeichen Paris einmal komplett hinter dem Asteroid 99942 Apophis verstecken. Der Weltraumbrocken weist einen eindrucksvollen Durchmesser von 375 Metern auf. Das Besondere: In 5 Jahren könnte er uns laut Forschenden so nahe kommen, wie kein Asteroid im Weltall in den nächsten tausend Jahren.

Riesiger Asteroid im Weltall

Laut einer Mitteilung der Europäische Weltraumorganisation (ESA) kommt der Himmelskörper der Erde so nahe, dass er mit bloßem Auge erkennbar ist. Die Forschenden gehen davon aus, dass ein solches Ereignis, bei dem ein derart großes Objekt der Erde so nahe kommt, nur alle 5.000 bis 10.000 Jahren vorkommt.

„Der Vorbeiflug an der Erde ist absolut einzigartig“, sagte Dr. Holger Krag, Leiter des Weltraumsicherheitsprogrammbüros der ESA gegenüber The Guardian und fügte hinzu, dass die Erde in den nächsten tausend Jahren keinem Asteroiden mehr so ​​nahe kommen werde wie diesem. „Wenn der Himmel klar ist, sollte man ihn mit bloßem Auge sehen können“, erklärte er.

In einer Entfernung von 32.000 Kilometern soll der Koloss an der Erde vorbeifliegen. Zur Einordnung: Das ist gerade einmal ein Zehntel der Entfernung zwischen Erde und Mond. Damit fliegt er auch näher an der Erde vorbei als sämtliche Satelliten – diese schweben meist in einer Entfernung von 36.000 Kilometern durchs Weltall. Die Wissenschaftler*innen haben als Datum den 13. April 2029 errechnet – zu diesem Zeitpunkt soll 99942 Apophis der Erde am nächsten sein.

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Mission Ramses soll wichtige Informationen liefern

Den Forschenden ist der Anblick von der Erde aus aber nicht ausreichend. Sie wollen den Asteroiden im Weltall genauer betrachten. Dafür will die ESA nun also entsprechende Mittel zur Verfügung stellen. Im Rahmen der Mission „Rapid Apophis Mission for Security and Safety“ (Ramses) soll eine Raumsonde entsprechende Informationen über Apophis sammeln. So wollen die Wissenschaftler*innen mehr über die Größe, Form, Masse und Rotationsrichtung des Weltall-Gestein erfahren.

Um den Asteroiden rechtzeitig zu erreichen, muss die Raumsonde Ramses im April 2028 starten. Dafür hat die ESA bereits die Erlaubnis erhalten, mit den Vorbereitungen zu beginnen. Eine endgültige Entscheidung über die Mission wird jedoch erst im November 2025 getroffen.

Die Sonde soll den Apophis bei seinem Vorbeiflug analysieren, um so wichtige Informationen über seine Eigenschaften und Veränderungen zu sammeln. Diese Daten sind für die Forschenden entscheidend, um zu verstehen, wie man einen gefährlichen Asteroiden von der Erde ablenken kann. Darüber hinaus sollen diese Daten außerdem neue Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems liefern.

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Alter Bekannter im Weltall

„Es gibt noch so viel, was wir über Asteroiden lernen müssen, aber bisher mussten wir tief ins Sonnensystem reisen, um sie zu studieren und selbst Experimente durchzuführen, um mit ihrer Oberfläche zu interagieren“, erklärte Patrick Michel, Forschungsdirektor des CNRS am Observatoire de la Côte d’Azur in Nizza. „Zum ersten Mal bringt die Natur einen Asteroiden zu uns und führt das Experiment selbst durch. Wir müssen nur beobachten […]“, fügt dieser hinzu.

Entdeckt wurde der Weltraumbrocken bereits im Jahr 2004. Mit großer Sorge befürchteten Forschende damals, Apophis könnte mit der Erde kollidieren. Im Jahr 2021 kam dann aber die Entwarnung. Für mindestens die folgenden hundert Jahre sei ein Zusammenstoß ausgeschlossen, wie The Guardian berichtete. So kann Weltall-Fans ganz entspannt die Linsen ihrer Teleskope putzen und der Annäherung des Himmelskörpers freudig entgegenfiebern.

Quellen: ESA, The Guardian

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