Wenn Taucher*innen auf versunkene Schiffe stoßen, regt das bei vielen schnell die Fantasie an. Ideen von Schätze aus Gold, Musketen oder anderen vergangenen Wertgegenständen lassen die Augen vieler größer werden. Dass ein solcher Schatz mitunter aber auch mal feucht-fröhlich ausfallen kann, bewies nun eine Taucher-Gruppe mit einem Fund in der Ostsee.
Mehrere Kisten Champagner auf dem Grund der Ostsee
Vergangene Woche sind polnische Taucher etwa 37 Kilometer südlich schwedischen Insel Öland auf ein Schiffswrack gestoßen. Auf dem Grund der Ostsee fanden sie die Überreste des Wracks aus dem 19. Jahrhundert. Dabei sind die Berufstaucher auf eine prickelnde Entdeckung gestoßen: Das Schiff hatte mehrere Kisten Champagner geladen.
„Das ganze Wrack ist bis zum Rand mit Kisten voller Champagner, Mineralwasser und Porzellan beladen“, zitiert The Guardian den Leiter der Tauchgruppe Baltictech, Tomasz Stachura nach eine AFP Meldung. Dieser Fund in der Ostsee sorgte für große Begeisterung beim Taucher-Team.
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Schiff aus dem 19. Jahrhundert
„Ich tauche seit 40 Jahren und es kommt oft vor, dass man eine oder zwei Flaschen findet. Ein Wrack mit so viel Ladung zu entdecken, ist für mich eine Premiere“, ergänzte Stachura. Rund hundert Flaschen des französischen Schaumwein hatten die Taucher im Laderaum des Schiffes gezählt. Das Boot in der Ostsee, von dem sie vermuten, dass es ein Handelsschiff gewesen ist, transportierte aber nicht nur Champagner.
Zwischen der Fracht befanden sich auch einige Tonflaschen voll mit Mineralwasser einer Marke, die noch heute sehr bekannt ist. „Es gelang uns, Bilder des auf einer Tonflasche eingeprägten Markennamens zu machen. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine Flasche der deutschen Firma Selters handelte – und das Logo hatte zu dieser Zeit genau diese Form“, sagte Stachura. Auf Grund der versiegelten Tonflaschen konnte die Gruppe das Schiff auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts datieren.
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Team bereitet sich auf Bergung vor
Geplant oder lange vorbereitet hatten die Taucher die Entdeckung in der Ostsee dabei nicht. Bei dem Fund hatten sie vor allem Hilfe durch den Zufall. „Wir waren dabei, aus purer Neugier neue Orte zu erforschen, und dabei sind wir auf dieses Wrack gestoßen“, erklärte Stachura.
Für die Bergung des Wracks will sich die Gruppe nun aber ausreichend Zeit nehmen, um alles zu planen. Das Wrack „lag dort 170 Jahre lang. Lassen wir es also noch ein Jahr dort liegen, und wir werden Zeit haben, uns besser auf die Operation vorzubereiten“, so Stachura über seine Absichten mit dem Wrack in der Ostsee klar.
Quelle: The Quardian
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