Das antike Rom ist bekannt für seine Beiträge zur Zivilisation. Dank zahlreicher erhaltener Schriften, etlicher Ausgrabungen und moderner Analysen wissen wir zudem Einiges über den Alltag der alten Römerinnen und Römer. Selbst das Parfüm Julius Cäsars ist dank archäologischer Funde kein Rätsel mehr. Tatsächlich weiß man mittlerweile sogar so viel darüber, dass es Forschenden der türkischen Sivas Cumhuriyet Üniversitesi nun gelang, es zu replizieren.

Archäologische Funde zeigen: So roch das alte Rom

Gaius Julius Cäsar war ein bedeutender römischer Staatsmann und General, der durch seine Eroberungen in Gallien und seinen Sieg im römischen Bürgerkrieg immense Macht erlangte. Seine Reformen und sein Ehrgeiz führten zur Transformation der Römischen Republik in das Römische Kaiserreich. Er wurde 44 vor Christus (v. Chr.) von Senatoren ermordet, die seine Diktatur als Bedrohung sahen. Und selbst den Kleinsten unter uns ist er spätestens seit den von Autor René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo geschaffenen „Asterix & Obelix“-Comics ein Begriff, in denen der römische Kaiser die Rolle des Antagonisten einnahm.

Frühere archäologische Funde zeigten bereits, dass die Römer einfache Parfümformeln mochten. Eine beliebte Mischung, Rhodium, wurde aus Rosenöl und Gladiatorenschweiß hergestellt, der aufgrund seiner kulturellen Bedeutung geschätzt wurde. Weitere bevorzugte Mischungen waren Rose, Narzisse, Krokus mit Safran und Metopium mit Bittermandeln.

Kaiser und hochrangige Beamte bevorzugten luxuriösere und komplexere Düfte. Sie importierten oft Parfüms aus fernen Ländern oder ließen sich von den besten Parfümeuren maßgeschneiderte Mischungen anfertigen. Diese exklusiven Düfte kennzeichneten Status und Raffinesse. So ist es kaum überraschend, dass auch Julius Cäsar, in den „Asterix“-Comics dargestellt mit einer gewaltigen Nase, hochwertige Parfüms zu schätzen wusste.

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Julius Cäsars Parfüm

Telinum ist ein antikes römisches Parfüm, das zu Zeiten Julius Cäsars besonders populär war. Analysen archäologischer Funde zeigten in der Vergangenheit nicht nur, was der Duft enthielt, sondern ermöglichten nun zudem seine Wiederbelebung. Die Mischung umfasste Zutaten wie Olivenöl, Bockshornklee, Kalmuswurzeln, Melilotblüten, Katzenminze, Majoran, Honig und ätherische Öle wie Veilchen- oder Zitronengrasöl und spiegelt die luxuriösen Vorlieben der römischen Elite wider.

Die Wiedererschaffung des Duftes wurde von einem Team der Universität Sivas Cumhuriyet und Mailänder Parfümeur*innen unter der Leitung der Parfümdesignerin Bihter Türkan Ergül durchgeführt. Das Parfüm enthält antike Zutaten wie Zistrose, Zitrusfrüchte, Oud und Bernstein. Ab Oktober soll es Arkeonews zufolge in der Türkei, Frankreich und Italien erhältlich sein.

Parfüms waren im gesamten Mittelmeerraum der Antike extrem beliebt und hatten ein großes kommerzielles Potenzial – von dem sie heute kaum etwas verloren haben. Julius Cäsar, bekannt für seine öffentliche Anziehungskraft, hatte ein starkes Interesse an Körperpflege, einschließlich seiner Parfümwahl. Der Inhalt seiner Parfüms wurde neben archäologischen Funden auch basierend auf historischen Berichten rekonstruiert.

Quellen: Arkeonews

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