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Antarktis: Bedeutende Entdeckung in bisher unerforschten Regionen

Mit der Antarktis verbinden wir vor allem unendlich scheinende Weiten von Eis und Schnee. Doch bisher unerforschte Regionen zeigen ein anderes Bild.

KI-generiertes Bild eines Forschungsschiffes in der Antarktis. Im Hintergrund sind mehrere Eisformationen zu sehen. Im Vordergrund stehen zwei Personen in Forschungsausrüstung.
© Dmitry - stock.adobe.com

Die Antarktis – wer hat sie eigentlich entdeckt?

Im Jahr 1820 stieß eine russische Expedition erstmals auf Ausläufer der Antarktis. Gerade mal ein Jahr später entdeckten amerikanische Forscher ihr Festland.Doch waren sie tatsächlich die ersten Menschen, die den Kontinent erforschten? Tatsächlich scheint es, als sei sie schon lange vorher besucht worden.

Ein internationales Forschungsteam hat Satellitendaten der Antarktis ausgewertet. Vor allem die bisher unerforschten Gebiete des Südpols standen dabei im Fokus der Wissenschaftler*innen. Das besondere an der Studie ist jedoch: Dabei ging es ihnen nicht um die Gletscher oder das Meereis, sondern um die Grünflächen am Polarkreis.

Antarktis: Wenig über Vegetation bekannt

Die dortige Vegetation, die vor allem von Moosen und Flechten dominiert wird, hat sich zwar an die rauen polaren Bedingungen angepasst. Doch wie gut ihr das wirklich gelungen ist, darüber konnten Wissenschaftler*innen zuvor nur spekulieren. Denn bisher war ihre räumliche Abdeckung und Häufigkeit in der Antarktis unbekannt.

Um das zu ändern, haben die Forscher*innen, die erste umfassende Kartierungsstudie der Pflanzenwelt in der Antarktis durchgeführt. Diese soll nicht nur als Grundlage für Naturschutzmaßnahmen in der gesamten Region dienen. Sondern zeigt auch Wachstum von Pflanzen in bisher unerforschten Gebieten. Ihre Ergebnisse haben sie nun im Fachjournal Nature Geoscience veröffentlicht. Sie kombinierten dafür die Satellitenbeobachtungen mit Feldmessungen, die über mehrere Sommer hinweg durchgeführt wurden. Dabei identifizierten sie fast 45 Quadratkilometer an Vegetation in der Antarktis.

Charlotte Walshaw, Doktorandin an der School of GeoSciences der Universität Edinburgh, leitete die Forschung. Sie hebt in einer offiziellen Pressemitteilung die wissenschaftliche Bedeutung der Studie hervor: „Diese wird tiefgreifende Auswirkungen auf unser Verständnis davon haben, wo sich die Vegetation auf dem Kontinent befindet und welche Faktoren diese Verteilung beeinflussen.“

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„Studie ist ein wichtiger Schritt nach vorne“

Professor Peter Convey, terrestrischer Ökologe der British Antarctic Survey (BAS) und Co-Autor des Artikels, fügt dem hinzu: „Diese Studie ist ein wichtiger Schritt nach vorne, um die Vegetation der Antarktis besser zu verstehen und zu quantifizieren. Angesichts der spärlichen Vegetation der Antarktis und der praktischen Herausforderungen bei der Durchführung umfassender Bodenuntersuchungen auf diesem isolierten Kontinent ist es eine bedeutende Errungenschaft, dieses umfassende Bild zu erhalten.“

Auch die Klimaforschung könnte von den neuen Erkenntnissen profitieren. Denn laut den Forscher*innen hätten bereits frühere Studien gezeigt, dass die Pflanzenarten der Antarktis aufgrund ihrer Umweltempfindlichkeit überaus nützliche Barometer für den regionalen Klimawandel sind.

So erklärt Peter Fretwell von der BAS bezüglich der Vegetation in der Antarktis: „Eine genaue Karte des photosynthetischen Lebens auf dem Kontinent gibt uns eine Grundlage für die Einschätzung zukünftiger Veränderungen. Wenn sich der Kontinent erwärmt und das Eis schmilzt, erwarten wir, dass sich die Felsvorsprünge ausdehnen und die Vegetation mehr Boden besiedeln wird. Diese neue Karte ermöglicht es uns, diese Folgen des Klimawandels zu überwachen.“

Quellen: „A satellite-derived baseline of photosynthetic life across Antarctica“ (Nature Geosciences, 2024), British Antarctic Survey

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