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Erdbeben: Diese Region ist besonders gefährdet – Forscher rätseln über Ursache

Mitten im Zentrum der USA liegt ein riesiger Erdbebenhotspot. Doch die Gründe dafür sind bis heute für die Wissenschaft ein Rätsel. Denn die Region liegt nicht an der Schnittstelle zweier tektonischer Platten.

KI-Generiertes Bild eines Risses im Erdboden der sich durch eine Stadt zieht.
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Die Entstehung der Erde

So entstand unser blauer Planet. Alles begann im Universum mit dem Urknall.Gas, Staub und andere Trümmer wurden durch das All geschleudert.

Eine Region in den USA wird immer wieder von teils massiven Erdbeben erschüttert, doch niemand weiß warum. Forscher*innen befürchten nun aber, dass bald die nächste Naturkatastrophe in dem Gebiet bevorstehen könnte. Diese würde mehrere Millionen Menschen betreffen.

Erdbebenserie in den USA

Wenn man an Erdbeben in den USA denkt, kommt einem wahrscheinlich als erstes die Westküste in den Sinn. Doch auch andere Teile des Landes werden vermehrt von starken Erschütterungen heimgesucht. So befindet sich östlich der Rocky Mountains im Mississippi-Tal, mitten in den USA, die seismische Zone von New Madrid. Seit 1974 haben Seismometer dort Tausende von kleinen bis mittelschweren Erdbeben aufgezeichnet. Bis 2014 galt die Region sogar als seismisch aktivstes Gebiet in den Staaten, wie die U.S. Geological Survey (USGS) mitteilt.

Doch warum das so ist, ist Forscher*innen bis heute unklar. „Es ist wirklich eine der rätselhaftesten seismischen Zonen auf dem Planeten“, so Eric Sandvol, Seismologe an der University of Missouri gegenüber dem Undark Magazine. „Wir sollten hier eigentlich keine Erdbeben haben.“ Denn die Region liegt nicht an der Schnittstelle zweier oder mehrerer tektonischer Platten.

Das Phänomen ist schon seit mehreren Hundert Jahren bekannt. Bereits im Winter 1811 und 1812 kam es in der seismischen Zone von New Madrid zu einer Reihe von Erdbeben, die mehrere Monate andauerten. Die drei größten Erdbeben mit einer geschätzten Stärke zwischen sieben und acht zerstörten damals mehrere Siedlungen entlang des Mississippi.

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„Eine der rätselhaftesten seismischen Zonen auf dem Planeten“

Die Gefahr scheint jedoch alles andere als vorüber zu sein. Die USGS schätzt, dass in der Region in den nächsten 50 Jahren die Wahrscheinlichkeit eines Erdbebens der Stärke 6,0 oder höher zwischen 25 bis 40 Prozent liegt. Die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung der Erdbebenserie von 1811 und 1812 wiederum liege bei bis zu 10 Prozent. Obwohl das Risiko im Vergleich zu beispielsweise Kalifornien viel geringer ist, weisen Expert*innen darauf hin, dass die Region New Madrid unter unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen und einer mangelhaften Infrastruktur leidet.

Dies könnte mitunter schwerwiegende Folgen haben. Denn in dieser seismischen Zone sind Millionen von Menschen in fünf Bundesstaaten eingeschlossen. Hauptsächlich in Tennessee und Missouri, aber auch in Kentucky, Illinois und Arkansas. Darunter sogar die zwei Großstädte Memphis und St. Louis. Auch Mississippi, Alabama und Indiana wurden als gefährdete Gebiete eingestuft.

Zudem sind die Erdbeben in der seismische Zone von New Madrid nur schwer vorhersagbar. Denn anders als an der Westküste, wo sich große Erdbebenaktivitäten aufgrund gemessener Bewegungen an tektonischen Plattengrenzen besser absehen lassen, liegt New Madrid nahe dem Zentrum der Nordamerikanischen Platte. Die Erdkruste im Zentrum der USA verformt sich im Gegensatz zu den Bedingungen im Westen viel langsamer. Was man in Studien also bereits über seismische Aktivitäten an anderen Orten herausgefunden hat, trifft hier höchstwahrscheinlich nicht zu.

Quellen: U.S. Geological Survey, Undark Magazine

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