Regelmäßig bringen archäologische Funde Informationen ans Licht, die den Blick der Forschung auf antike Zivilisationen völlig verändern. Mal sind es Dampfmaschinen aus dem alten Rom, mal hydraulische Aufzüge, die beim Bau der Pyramiden geholfen haben sollen. Doch war nicht nur die Mechanik dieser längst vergangenen Kulturen weiter als man es ihnen womöglich zutraut, sondern auch ihre Wissenschaft – insbesondere die Astronomie.
Archäologischer Fund offenbart uraltes Observatorium
Eine aktuelle Pressemitteilung des Ministeriums für Tourismus und Antiquitäten der Arabischen Republik Ägypten erzählt von einem astronomischen Observatorium. Die Ägyptische Archäologische Mission des Obersten Rates für Antiquitäten (Supreme Council of Antiquities, SCA) habe mit seinem Fund das erste solche Gebäude aus dem 6. Jahrhundert vor Christus (v. Chr.) entdeckt.
In dieser Zeit erlebte Ägypten unter der 26. Dynastie (Saïtische Dynastie) eine Zeit politischer Stabilität und wirtschaftlichen Aufschwungs. Die Pharaonen dieser Dynastie, beginnend mit Psammetich I., festigten die Unabhängigkeit Ägyptens nach einer Periode der Fremdherrschaft, insbesondere durch die Assyrer. Diese Ära war geprägt von einem kulturellen Wiederaufleben, umfangreichen Bauprojekten und einer Wiederbelebung der ägyptischen Traditionen. Gegen Ende des Jahrhunderts begann jedoch der persische Einfluss zu wachsen, der schließlich zur Eroberung Ägyptens durch das Perserreich im Jahr 525 v. Chr. führte.
„Das Uhrengebäude besteht aus einer regelmäßigen geraden Säule aus Kalksteinplatten mit einer Länge von 4,80 m, die von fünf flachen Kalksteinblöcken gekrönt wird, von denen drei senkrecht und zwei waagerecht stehen und die vermutlich geneigte Linien enthielten, die zur Messung der Neigung der Sonne und des Schattens sowie zur Überwachung der Bewegung der Sonne während des Tages dienten.“
Ministerium für Tourismus und Antiquitäten
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Einblicke in längst vergangene Zeiten
Dr. Ayman Ashmawy, Leiter des Bereichs Ägyptische Antiquitäten beim SCA, beschrieb das entdeckte Observatorium als das Größte seiner Art, mit einer zentralen Säulenhalle und einem Eingang im Osten. Es seien neben den Steinblöcken zur Messung der Sonnenneigung auch mehrere Lehmziegelräume gefunden worden, darunter ein Observatoriumsturm und eine große Halle mit Symbolen des Gottes Horus.
Zusätzlich entdeckten die Forschenden eine Granitstatue aus der 26. Dynastie, eine Bronzestatue von Osiris, verschiedene Fayence-Objekte und archäologische Keramikfunde. Diese archäologischen Funde bieten Einblicke in die religiösen und astronomischen Praktiken der Zeit, erfordern jedoch weitere Untersuchungen, um sie besser einordnen und verstehen zu können.
Quelle: Ägyptisches Ministerium für Tourismus und Antiquitäten
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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung von Midjourney erstellt.