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Mars: Atmosphäre überrascht Forscher – „das ist entscheidend“

Kaum ein Himmelskörper begeistert die Forschung so sehr wie der rote Nachbar der Erde. Dieser wurde nun genauer unter die Lupe genommen.

Ansicht vom Mars im Weltall.
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Wie weit ist der Mars von der Erde entfernt?

Der Mars hat Menschen schon immer fasziniert. Und über die Dauer ist uns unser nächster Nachbar immer greifbarer geworden. Doch nur alle zwei Jahre beträgt der Abstand zwischen Erde und Mars rund 56 Millionen Kilometer.

Wer wissen will, woraus die Grundlagen unseres Lebens auf der Erde bestehen, sollte sich mit anderen Planeten beschäftigen. Dabei ist der Mars die wichtigste Welt, die für die Wissenschaft von Interesse ist. Vor allem seine Atmosphäre zieht viele Blicke auf sich.

Mars: Keine Nüsse, dafür eine Atmosphäre

Anders als alle anderen Himmelskörper, die von der Erde aus für die Forschung sichtbar sind, ist der Mars möglicherweise einmal bewohnbar gewesen. Immer wieder lassen sich Hinweise auf Leben entdecken, die allerdings schwer zu entziffern sind. Dabei sind unterschiedliche Aspekte entscheidend, manchmal die Polarkappen, aber häufig auch die Atmosphäre der roten Welt. Diese wurde nun von einem Team aus zahlreichen Wissenschaftler*innen über mehrere Jahre genau beobachtet, mit teils überraschenden Ergebnissen.

Gerade die niedrigen Wolken auf dem Mars waren dafür für die Forscher*innen entscheidend. Diese wurden über drei Jahre hinweg analysiert, wobei sich feststellen ließ, dass sie vollkommen anders funktionieren als auf der Erde. Der Studie zufolge steigen immer wieder atmosphärische Wellen von der Oberfläche auf, die Wetterwechsel bewirken können. Deren Dynamik läuft überraschenderweise sehr unterschiedlich ab, was im Vergleich zur Erde einige neue Annahmen bewirken könnte.

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Reise mit dem Express

Möglich gemacht wurden die Beobachtungen vor allem durch die Nutzung eines speziellen Teleskops, das sich auf die Analyse von Gasen in der Atmosphäre spezialisiert hat, dem französischen OMEGA, das auch als „Mars Express“ bekannt ist. Neben den Unterschieden zur Erde gelang es den Forscher*innen auch, festzustellen, wie Gravitationswellen die Jahreszeiten auf dem roten Planeten beeinflussen.

Wichtig sind die Entdeckungen nicht unbedingt nur wegen der Ergebnisse, die die Unterschiede zur Erde feststellen. Zentral ist hingegen ihre Bedeutung für künftige bemannte Missionen zum Mars, die von der möglichen Modellierung der Atmosphäre profitieren könnten: „Das ist entscheidend, um unsere Modelle zu verbessern“, schreiben die Forscher*innen in ihrer Studie. Generell lässt sich diese Forschung demnach als Grundlage für weitere Analysen der Atmosphären anderer Planeten nehmen.

Quellen: „Atmospheric Gravity Waves in Mars‘ Lower Atmosphere: Nadir Observations From OMEGA/Mars Express Data“ (JGR Planets, 2025)

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