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Archäologischer Fund: Uralte Legende verblüfft Forscher – „extrem außergewöhnlich“

Eine der bekanntesten Sagen des Mittelalters ist die des legendären Königs Artus. Darüber sind nun neue Details bekannt geworden.

Forscher arbeitet an einem archäologischen Fund (KI-generiertes Bild).
© futurezone.de via Midjourney

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Bei einem archäologischen Fund in England gelang es Forscher*innen, neuartige Untersuchungsmethoden anzuwenden. Dadurch ließ sich eine aufregende Entdeckung machen: Bei dem Relikt handelt es sich um die Abschrift einer bekannten Sage.

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Als die bekannte britische Comedy-Gruppe „Monty Python“ den Film „Ritter der Kokosnuss“ drehte, war über die echte Vorlage für die Geschichte noch wenig bekannt. Die altenglische Sage über die Ritter der Tafelrunde kommt aus dem tiefsten Mittelalter, und nur wenige Details der Geschichte überleben bis heute. Doch nicht alles Wissen ist verloren: So gelang es Forscher*innen, einen archäologischen Fund zu entdecken, der der uralten Sage neue Aspekte hinzufügt.

Dabei handelt es sich um das Fragment einer Schrift aus dem 16. Jahrhundert. Die Schrift darin ist nahezu unlesbar, doch mithilfe digitaler Mittel konnte ein Team der Universität Cambridge die Worte entziffern. Ziel des Projektes war es eigentlich, mehr über die Art der Bindung, die damals benutzt wurde, herauszufinden. Offenbar liegt bei dem archäologischen Fund eine andere Version einer bekannten Schrift, „Vulgate Merlin“, vor, wie die Universität berichtet.

Angesichts der Seltenheit eines solchen archäologischen Fundes erklärte auch die beteiligte Forscherin, Dr. Iréne Fabry-Tehranchi, eine französische Spezialistin für solche Werke, laut der Universität: „Es ist ein seltener und extrem außergewöhnlicher arthurischer Text.“

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Das steht in dem Dokument

Anders als heutzutage konnten im Mittelalter Schriften nicht einfach kopiert werden. Stattdessen gab es ganze Berufszweige, die es sich zur Aufgabe machten, die Bücher mühsam abzuschreiben. Dabei war es kein Fehler, sondern völlig normal, im eigenen Ermessen Änderungen am Text durchzuführen. Eine Vorstellung von geistigem Eigentum gab es damals noch nicht. Der archäologische Fund dient hierzu als Beweis.

Denn zu der bereits größtenteils bekannten Version der Artusgeschichte „Vulgate Merlin“ weist er zwar große Ähnlichkeiten auf, ist aber trotzdem voller Änderungen. Wichtig ist dabei unter anderem die Sprache: Anstatt mittelalterlichen Englisch ist der Text auf Altfranzösisch geschrieben. Es handelt sich dabei um eine Romanze, die für ein weibliches Publikum geschrieben wurde. Beschrieben werden zwei Geschichten über einen Krieg und ein Hoffest, bei dem Merlin, der Zauberer des Königs, offenbar verkleidet als Harfenist auftrat.

Überdies ist der archäologische Fund mit zahlreichen Schnörkeln und kunstvollen Bildern verziert, die erneut zeigen, wie viel Mühe man damals auf die Dekoration von Büchern verwendete. Entdeckt wurde der archäologische Fund übrigens in einer Box mit Dokumenten eines englischen Hofes, was suggeriert, dass die Besitzer*innen ihn häufig herausholten und lasen.

Quellen: Universität Cambridge

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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