Gesunde und ausgewogene Ernährung sollte Teil jeder Diät sein. Besonders bekannt und beliebt sind allerdings oft die Methoden, die am Ende sogar schlecht für deinen Körper sein können. Vielen mangelt es an wissenschaftlichen Nachweisen für ihre Wirksamkeit. Zahlreiche überzeugte Anhänger, darunter auch Prominente, haben sie trotzdem.
3 umstrittene Diäten: Halte davon besser Abstand
Gerade Menschen des öffentlichen Lebens unterliegen besonders großem Druck, perfekt aussehen zu müssen. Zeit ist dafür allerdings kaum, weswegen Schauspieler*innen und Co. oft auf besonders skurrile Diäten zurückgreifen. Sie versprechen sichtbare Ergebnisse in kürzester Zeit.
Das Problem: Fans und Follower eifern ihren Vorbildern aus Vertrauen häufig dabei nach, ohne zu hinterfragen. Aus Forschungssicht können hier allerdings noch wichtige gesundheitliche Fragen offen sein.
#1 No Carb-Diät (keine Kohlenhydrate)
Jüngste Vertreterin der bekannten Diät-Methodik ist Kim Kardashian. Die Reality-TV-Persönlichkeit hat nach eigener Aussage für den Besuch der renommierten Met Gala acht Kilogramm in drei Wochen abgenommen. Dafür verzichtete sie laut Insider komplett auf Zucker und Kohlenhydrate, nahm „nur das reinste Gemüse und Protein“ zu sich, nutzte ein Laufband und trug einen Saunaanzug, um zusätzliches Gewicht zu verlieren.
Gesundheitsexperten, so Insider weiter, zeigten sich alarmiert von dieser „extremen Taktik“. In erster Linie sei es nicht nachhaltig, in kurzer Zeit so viel abzunehmen. Man müsse mit einem Jojo-Effekt rechnen, der nicht nur zu Gewichtszunahme, sondern auch zur Verschlechterung bestehender Gesundheitsprobleme führen kann.
Darüber hinaus zeigen mehrere Studien, dass eine derartige „No Carb“-Diät auf verschiedenen anderen Wegen zu Nebenwirkungen führen kann. Dies beruhe zum Beispiel auf dem damit einhergehenden Mangel an Ballaststoffen. Aber auch darauf, dass mit Kohlenhydraten gleichzeitig die primäre Energiequelle des Körpers gestrichen wird.
Mögliche Konsequenzen
- Verstopfung
- Verdauungsprobleme
- niedriges Energielevel
- Erschöpfung
- verschlechterte mentale Funktionsfähigkeit
- Übelkeit
- schlechter Schlaf
#2 Mayr-Diät (bessere Darmgesundheit bewirken)
Die „Mayr-Methode“ oder „Mayr-Kur“ gibt es bereits seit über 100 Jahren. Sie wurde von Dr. Franz Xavier Mayr entwickelt und dient eigentlich der „Sanierung“ des Darms. Das wiederum soll dabei helfen, Gewichtsabnahme und Gesundheit zu fördern. Schauspielerin Rebel Wilson soll dieser Methode gefolgt sein und damit 35 Kilogramm in 18 Monaten abgenommen haben.
Was zunächst gesund klingt, da hierbei nicht in erster Linie der Gewichtsverlust im Fokus steht, bezeichnen Expert*innen Insider zufolge allerdings als „einen Mix aus guten Ratschlägen und pseudowissenschaftlichem Unsinn“.
So betone die Diät zwar bedachtes oder langsames Essen, was dabei helfen kann, sich besser dem eigenen Appetit anzupassen und Überernährung zu vermeiden. Auf der anderen Seite sei es aber schon exzessiv, jeden Bissen der Methode entsprechend 40 Mal zu kauen.
Auch die Vorgabe, Koffein, Zucker, Milchprodukte und rohes Fleisch nach 16 Uhr wegzulassen, entbehre wissenschaftlicher Grundlagen. Verschiedene Studien deuten sogar an, dass der Verzicht für die meisten Personen keinen Vorteil bringt. Lediglich Menschen mit Glutenunverträglichkeit, Laktoseintoleranz oder Milchallergie könnten davon profitieren.
Mögliche Konsequenzen
- Streicht Nahrungsmittel, die reich sind an Nährstoffen wie Milchprodukte und Getreide mit Gluten
- Strikte Regeln für Zeit und Art der Nahrungsaufnahme können ungesunde Essgewohnheiten auslösen bei Personen, die bereits Essstörungen hatten
#3 Carnivore-Diät (nur Fleisch essen)
Bei der auch als „Fleischfresser-Diät“ bekannten Vorgehensweise geht es darum, auf jegliche pflanzliche Nahrung zu verzichten und sich stattdessen ausschließlich von tierischen Produkten zu ernähren. Bekannte Anhänger dieser Methode sind der umstrittene Podcaster Joe Rogan („The Joe Rogan Experience), der kanadische Psychologe Jordan Peterson sowie Dr. Shawn Baker, mehrfacher Weltmeister im Rudern.
Langzeitforschung am Menschen zu dieser Art der Ernährung gibt es bislang nicht wie der Bayrische Rundfunk (BR) berichtet. Wissenschaftler*innen untersuchen mögliche Auswirkungen der einseitigen Nahrungsaufnahme noch. Gegenüber Insider erklärten Forschende allerdings, dass eine Carnivore-Diät gesundheitliche Konsequenzen haben kann.
Demnach deuten Studien unter anderem an, dass pflanzliche Nährstoffe wie Ballaststoffe und Polyphenole, die der Diät fehlen, gegen Herzerkrankungen und Krebs schützen. Auch die Frage nach einem Mangel an Vitamin C ist offen.
Dieses ist hauptsächlich in Obst und Gemüse enthalten. Beides ist im Rahmen der Diät aber verboten. Anhänger argumentieren damit, der Körper benötigte weniger davon, wenn er keine Kohlenhydrate zu sich nehme. Dazu soll er sich die nötige Menge aus dem Muskelfleisch ziehen. Wissenschaftlich belegt ist das nicht.
Mögliche Konsequenzen
- hohe Cholesterinwerte
- gefährdete Herzgesundheit
- Mangel an Ballaststoffen
- Mangel an Vitamin C
Quellen: BR, Insider, Healthline
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