Alljährlich treffen im Januar zahlreiche Personen die Wahl, für die nächsten vier bis fünf Wochen keinen Alkohol zu trinken. Studien zufolge kann eine solche Entscheidung noch weitreichendere positive Auswirkungen haben, als den meisten klar ist.
Kein Alkohol: Das passiert, wenn man plötzlich aufhört
Zunächst die schlechte Nachricht: Greifst du vergleichsweise viel zu Bier, Wein und Co. musst du durch den plötzlichen Verzicht mit verschiedenen Dingen rechnen. Dazu können laut Expert*innen milde Symptome des Entzugs zählen wie Verlangen nach entsprechenden Getränken, Kopfschmerzen, aber auch Unruhe und Angstzustände. Bei starkem Konsum sind dagegen schwerwiegendere Symptome wie Halluzinationen, Krämpfe und selbst ein Delirium möglich.
Den potenziellen negativen Effekten stehen allerdings diverse positive Auswirkungen auf Körper und Gesundheit gegenüber. Gewichtsverlust, besserer Schlaf sowie bessere Laune und mehr Energie sind nur einige davon. Keinen Alkohol mehr zu trinken, kann zudem erstaunlich langfristigere Folgen haben.
Das ergab sich im Rahmen einer Untersuchung von 94 gesunden Männern und Frauen, die sich dazu bereit erklärt hatten, einen Monat lang auf entsprechenden Konsum zu verzichten, wie die Washington Post berichtet.
Verglichen wurde dies mit einer ähnlichen Gruppe von 47 Teilnehmenden, die weiterhin Alkohol zu sich nahm. Beide Kohorten setzten sich dabei aus moderaten bis schweren Trinker*innen zusammen. Im Durchschnitt konsumierten diese 2,5 Getränke pro Tag.
Ein trockener Januar kann länger als einen Monat positiv wirken
Nur wer Alkohol aufgab, zeigte selbst ohne oder nur geringe Veränderung anderer Angewohnheiten wie Sport oder Rauchen signifikante Verbesserungen der stoffwechselbedingten Gesundheit.
Die Personen verloren im Schnitt rund zwei Kilogramm, ihr Blutdruck senkte sich und sie erfuhren eine „dramatische“ Reduktion der Level an Insulinresistenz, also ein verringertes Risiko für Diabetes Typ 2.
Nachdem man die Teilnehmenden, die einen Monat keinen Alkohol getrunken hatten, sechs bis acht Monate später erneut untersuchte, konnte ein weiterer langanhaltender Effekt festgestellt werden: eine erhebliche Reduktion des Alkoholkonsums von „gefährlich“ zu „niedriges Risiko“.
Auch andere Studien zeigten, dass entsprechender Verzicht im Januar bei den Betroffenen noch im August zu weniger Trinken geführt hatte. Waren es vorher durchschnittlich 4,3 Drinks am Tag, konsumierten die Teilnehmenden später nur noch 3,3 alkoholische Getränke täglich.
Wer also langfristig plant, weniger zu trinken, kann sich durch einen Monat keinen Alkohol durchaus leichter seinem Ziel nähern.
Quellen: The Washington Post, Ada Health, BMJ Open: „Short-term abstinence from alcohol and changes in cardiovascular risk factors, liver function tests and cancer-related growth factors: a prospective observational study“ (2018), Health Psychology: „Voluntary temporary abstinence from alcohol during ‚Dry January‘ and subsequent alcohol use“ (2016)
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