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In der Küche: Dieses Gerät ist ungemein gefährlich – viele nutzen es täglich (Studie)

Gasherde sind weit verbreitete Küchengeräte, die für viele unverzichtbare Helfer im Alltag sind. Allerdings verbirgt sich in ihnen ein enormes Gesundheitsrisiko.

Eine Großaufnahme eines Gasherdes.
© gopixa - stock.adobe.com

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In vielen Küchen dieser Welt dürften Herd und Ofen stehen. Ob nun als typische Kombination oder auch als einzelne Komponenten, ein Alltag ohne ist für viele Menschen unvorstellbar. Dabei kommen auch Gasherde sehr häufig zum Einsatz – leider, wie eine neue Studie betont. Tatsächlich setzt man sich durch ihren regelmäßigen Gebrauch einem hohen Gesundheitsrisiko aus.

Gasherde: Hoher Ausstoß an Benzol nachgewiesen

Während es zwar mittlerweile modernere Kochplatten gibt, stehen in vielen Wohnungen immer noch Gasherde. Diese verrichten auch grundsätzlich ihre Arbeit – aber zu welchen gesundheitlichen Kosten? Ein Forschungsteam aus Stanford hat sich die Geräte genauer angeschaut.

In ihrer Studie haben sie dabei einen besorgniserregenden Ausstoß an Benzol festgestellt. Hierbei handelt es sich um eine chemische Flüssigkeit, die man mit Krankheiten wie Leukämie und anderen Arten von Blutkrebs in Verbindung bringt. Bei der Nutzung innerhalb von Räumen können die Geräte solche Konzentrationen ausstoßen, dass sie selbst das überschreiten, was für Passivrauchen typisch ist. Für Rob Jackson, federführender Autor der Studie, hat die Arbeit an dem Forschungsprojekt bereits ein Umdenken bewirkt, wie The Verge zitiert:

„Zu sehen, wie die Konzentrationen der Schadstoffe so schnell in meinem eigenen Heim ansteigen und darüber nachzudenken, wie das jeden Tag geschieht, gab mir die Motivation zur Veränderung.“

Robert Jackson, Autor der Studie

Benzol kann stundenlang in der Wohnung bleiben

Benzol beziehungsweise Benzoldampf kann in Flammen entstehen. Menschen kommen neben Gasherden auch durch Zigarettenrauch, Waldbränden oder Abgasrohren (zum Beispiel der Auspuff beim Auto) damit in Berührung. Dies kann schwere Krankheiten fördern. Der Onkologe Jan Kirsch, der nicht an der Studie arbeitete, kann sich kaum eine stärkere Chemikalie vorstellen, um Leukämie zu verursachen.

Für die Untersuchung haben die Forscherinnen und Forscher 87 Häuser und Wohnungen unter die Lupe genommen, wo Gas- oder Propanherde standen. In 30 Prozent der Fälle stiegen die Benzolwerte von nur einer einzigen stark eingestellten Flamme auf sehr hohe Werte. Selbst eine rauchende Person würde nicht so viel absondern. Dabei stellte man fest, dass der Stoff auch in die Schlafzimmer eindrang und dort auch Stunden nach dem Abstellen des Herdes nachgewiesen werden konnte.

Gut zu wissen: Lüften ist eine Sache, um den Gefahren vorzubeugen. Allgemein kann es aber auch nicht schaden, einen Luftreiniger daheim zu haben. Wir stellen dir Luftreiniger vor, die einen Blick wert sind.

Dunstabzugshauben oft ineffektiv

Wer also einen Gasherd bei sich zu Hause herumstehen hat, sollte auf gute Belüftung achten. Offene Fenster sind dabei sicher von großem Vorteil. Wie die Expertinnen und Experten allerdings feststellten, sind Dunstabzugshauben nicht immer sehr hilfreich. Denn manche würden die Luft lediglich rezirkulieren und nicht nach draußen ventilieren. Auch machten Alter und Marke der Gasherde keinen nennenswerten Unterschied beim Benzolausstoß.

Zum Vergleich: Induktionsherdplatten produzieren keine messbaren Mengen an Benzol, elektrische Herde kommen auf zehn- bis 25-mal geringere Konzentrationen als Gasherde. Und das auch nur, weil vermutlich Essensreste versehentlich auf heißen Oberflächen verbrannt werden.

Eigenen Angaben nach handelt es sich bei dieser Studie um die erste, bei der man die Luftverschmutzung durch Benzol in Innenräumen gemessen hat. Es ist aber nicht die erste, die Gasherde mit Gesundheitsrisiken und Krankheiten in Verbindung bringt: Unter anderem erschien 2022 eine Untersuchung, die 13 Prozent aller Asthmaerkrankungen bei Kindern in den USA mit einem solchen Herd in Verbindung brachte.

Quellen: „Gas and Propane Combustion from Stoves Emits Benzene and Increases Indoor Air Pollution“ (American Chemical Society 2023), „Population Attributable Fraction of Gas Stoves and Childhood Asthma in the United States“ (International Journal of Environmental Research and Public Health 2022), The Verge

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