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Forscher warnen vor Katzen: Sie könnten einen ganz neuen Erreger übertragen

Wer gerne mit streunenden Katzen auf Tuchfühlung geht, sollte jetzt vorsichtig sein. Sie könnten einen neuen Keim übertragen.

Katze mit ausgestreckter Pfote.
© scott - stock.adobe.com

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Dass Menschen permanent von Bakterien, Viren und anderen mikroskopisch kleinen Lebewesen und Krankheitserregern umgeben sind, ist hinlänglich bekannt. Jedoch tauchen noch immer bislang unbekannte Exemplare auf, die für neue Fragezeichen in der Forschung sorgen. In einem neuen Fall stehen nun Katzen im Fokus des Interesses, da sie scheinbar einen neuen Keim übertragen können.

Katze überträgt bislang unbekannten Erreger

Der Vorfall und die darauffolgenden Untersuchungen wurden in einer neuen Studie beschrieben. Darin geht es um einen 48-jährigen Mann, der von einer einzigen umherstreunenden Katze mehrmals gebissen wurde. Nur etwa acht Stunden später betrat er ein Krankenhaus mit schmerzenden Schwellungen in beiden Händen. Eine erste Behandlung schlug nicht an und nur 24 Stunden später wurde er erneut vorstellig, dieses Mal mit schlimmeren Beschwerden.

Daraufhin entfernte man das infizierte und tote Gewebe chirurgisch und verabreichte erst intravenös, dann oral Antibiotika. Während der Mann vollständig gesundete, ging die Suche nach der Ursache erst los. Dabei stellte man fest, dass ein neuartiger Keim dafür verantwortlich war.

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Was haben die Forscher genau gefunden?

Bei ihren Nachforschungen fanden die Expertinnen und Experten Mikroben in den Wunden des Mannes, die auf den ersten Blick Streptokokken ähnelten. Bei genauerem Hinsehen stellten sie fest, dass kein direkter genetischer Zusammenhang mit irgendeiner bekannten Bakterienart vorlag. Anschließend sequenzierte das Forschungsteam das gesamte Genom und fand heraus, dass es ein ganz neuer Keim ist.

Zumindest scheint man den neuen Fund der Bakteriengattung der Globicatella zuordnen zu können, doch innerhalb dieser ist die Entdeckung einzigartig. Bis dato kannte man lediglich zwei Arten an Globicatella, wovon eine in seltenen Fällen Krankheiten hervorrufen kann. Nun scheint also eine dritte dazuzukommen.

Glimpfliches Ende, aber die Sorge bleibt

Bisher bekannte Infektionsfälle mit Globicatella waren Grund zur Sorge, da sich das Bakterium bislang als sehr widerstandsfähig gegen Antibiotika zeigte. Der neue Keim hingegen scheint aber immerhin weniger stark zu sein – Laborexperimente zeigten eine effektive Wirkung von Medikamenten.

Trotzdem mahnen die Forscherinnen und Forscher zur Vorsicht. Der Fall zeige, dass Katzen noch weitere unbekannte Erreger mit Krankheitspotenzial für Menschen beherbergen können. Und so süß sie auch sein mögen, sollte man Kratzer und Bisse ernst nehmen: Krallen und Zähne können sehr kleine Wunden erzeugen, die bei Heilung übertragene Bakterien unter der Haut einschließen können. Dort können sie sich zu einem Gesundheitsrisiko entwickeln, besonders für Menschen mit geschwächten Immunsystemen. Im vorliegenden Fall verfügte der Mann sogar über eine gesunde Körperabwehr.

Die felligen Vierbeiner stehen aber auch anderswo im Mittelpunkt einer potenziellen Epidemie: An einem Ort sterben sehr viele Katzen an einem Virus. In der Wissenschaft ist man alarmiert.

Quelle: „Soft Tissue Infection of Immunocompetent Man with Cat-Derived Globicatella Species“ (Emerging Infectious Diseases 2023)

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