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Werde ich krank? Deine Augen könnten es verraten

Die Augen sind nicht nur Fenster zur Seele, sondern auch zum Nervensystem. Sie können auch frühe Anzeichen für dessen Erkrankung liefern.

Auge
© Getty Images/Christian Gstöttmayr

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Die Augen des Menschen gelten seit langem als „Fenster zur Seele“, aber neuere Forschungen legen nahe, dass sie auch Einblicke in das zentrale Nervensystem gewähren könnten. Insbesondere könnten sie die Frühindikatoren der Parkinson-Krankheit aufdecken, möglicherweise Jahre bevor die herkömmlichen Symptome auftreten.

Augen zeigen Anzeichen für Parkinson

In der Vergangenheit haben Optometristinnen und Optometristen dreidimensionale Augenscans verwendet, um die Gesundheit der Netzhaut zu beurteilen. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass diese Scans auch Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand des Menschen, insbesondere des Gehirns, enthalten. In einem aufstrebenden Bereich namens „Oculomics“ untersuchen Forschende das Potenzial dieser Scans für die Diagnose neurologischer Störungen.

Dr. Siegfried Wagner vom University College London und dem Moorfields Eye Hospital leitete eine umfassende Studie mit Augenscans von über 154.830 Patientinnen und Patienten. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen mit Parkinson merkliche Unterschiede in ihrer Netzhaut aufweisen. Vor allem die Schicht der inneren Ganglienzellen, die eine zentrale Rolle bei der Übertragung visueller Daten spielen, wurde dünner.

In einer weiteren Validierung untersuchte das Team Scans von 67.311 Personen aus der britischen Biobank-Datenbank. Sie entdeckten, dass die oben erwähnte Ausdünnung der Ganglienzellen ein frühes Anzeichen für Parkinson sein könnte, das noch vor den herkömmlichen Symptomen auftritt.

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Forschung kauft Betroffenen Zeit

Eine der Herausforderungen bei Parkinson ist, dass die Patientinnen und Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose oft schon einen großen Teil ihrer Dopamin produzierenden Gehirnzellen verloren haben. Die Möglichkeit einer frühzeitigen Erkennung durch Augenscans bietet jedoch ein revolutionäres Potenzial für die Behandlung und Erforschung der Krankheit. Ein frühzeitiges Eingreifen könnte das Fortschreiten dieser degenerativen Erkrankung verlangsamen.

„Ich bin immer wieder erstaunt, was wir durch Augenscans entdecken können. Wir können zwar noch nicht vorhersagen, ob eine Person an Parkinson erkranken wird, aber wir hoffen, dass diese Methode bald zu einem Vorab-Screening-Instrument für Menschen mit Krankheitsrisiko werden könnte“, betonte Dr. Wagner. „Anzeichen für eine Reihe von Krankheiten zu finden, bevor Symptome auftreten, bedeutet, dass die Menschen in Zukunft die Zeit haben könnten, ihren Lebensstil zu ändern, um das Auftreten einiger Krankheiten zu verhindern, und die Ärzte könnten den Ausbruch und die Auswirkungen lebensverändernder neurodegenerativer Störungen hinauszögern.“

Die Arbeit zeige das Potenzial von Augendaten, um Anzeichen und Veränderungen zu erkennen, die für den Menschen zu subtil sind, meint auch Professor Alistair Denniston. Er ist Facharzt für Augenheilkunde an den University Hospitals Birmingham, Professor an der Universität Birmingham und Mitglied des NIHR Moorfields BRC. „Wir können jetzt sehr frühe Anzeichen von Parkinson erkennen, was neue Möglichkeiten für die Behandlung eröffnet.“

Quellen: „Retinal Optical Coherence Tomography Features Associated With Incident and Prevalent Parkinson Disease“ (Neurology, 2023); University College London

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