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Parasit: „Oh mein Gott“ – Horror-Fund in Gehirn gemacht

Eine Frau in Australien klagte über einen längeren Zeitraum über zunehmende Beschwerden. Die Ursache war ein Parasit – in ihrem Gehirn.

Grafische Darstellung von Fadenwürmern in Eingeweiden.
© katestudio - stock.adobe.com

Sind Viren Lebewesen?

Die Antwort auf die Frage "Sind Viren Lebewesen?" ist nicht einfach.Zwei Merkmale fehlen ihnen, um als lebendig eingeordnet zu werden: Der Stoffwechsel und die selbstständige Vermehrung.

In der Natur gibt es allerlei Lebewesen, die glatt einem Science-Fiction- oder Horrorfilm entsprungen sein könnten. Das betrifft aber nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihre Lebensweisen. Ein Parasit wurde nun erstmals an einem außergewöhnlichen Ort entdeckt: im Gehirn einer Frau.

Parasit im Gehirn sorgte für Entsetzen

Laut dem Guardian trug sich die gruselige Geschichte im australischen Canberra zu. Die Neurochirurgin Dr. Hari Priya Bandi stellte während einer Operation fest, dass sich ein Parasit im Gehirn einer Patientin befand. Dabei handelte es sich um einen acht Zentimeter langen Fadenwurm, den sie herauszog und über den sie direkt im Anschluss ihr Kollegium in Kenntnis setzte: „Oh mein Gott, du glaubst nicht, was ich gerade in dem Gehirn der Frau gefunden habe – und es ist lebendig und windet sich“, sagte sie ihrem Kollegen Dr. Dr Sanjaya Senanayake.

Die 64-jährige Patientin wurde schon 2021 erstmals ins Krankenhaus eingeliefert, damals mit wochenlangen Unterleibsschmerzen und Durchfall. Später kamen trockener Husten, Fieber und nächtliche Schweißausbrüche hinzu. Als 2022 auch noch Vergesslichkeit und Depressionen hinzukamen, stellte man bei einem MRT Abnormalitäten im Hirn fest, woraufhin man eine Operation ansetzte. Dann fand man den Wurm.

Auch interessant: Nicht immer muss etwas Negatives entstehen, wenn wir von einem anderen Lebewesen befallen werden. Eine Studie legt zum Beispiel nahe, dass ein Parasit uns attraktiver macht für unsere Mitmenschen.

Infektions-Premiere beim Menschen

Das Krankenhauspersonal war zunächst ratlos, um was für einen Wurm es sich genau handelt, der sich neurologisch einnisten und dadurch Krankheiten auslösen kann. Kein Wunder: Wie sich später herausstellte, handelt es sich um Ophidascaris robertsi, einen Fadenwurm, der in der Regel in Pythons gefunden wird. Dies ist jetzt der erste bekannte Fall eines Befalls bei einem Menschen.

Aber wie ist der Wurm dorthin gelangt? Die Patientin selbst soll zwar keinen direkten Kontakt mit den Schlangen gehabt haben, lebt aber ein einer Gegend, in der sie vorkommen. Zudem hat sie zuvor oftmals lokale Gräser zum Kochen gesammelt. Es könnte demnach sein, dass eine Schlange den Parasiten ins Gras ausgeschieden hat und die Frau diesen beim Sammeln unbemerkt heimnahm. Dort könnten Eier des Wurms ans Geschirr gekommen sein oder sie hat sie gegessen.

Weitere Forschung notwendig

Auch nach der Entfernung des Wurms behandelten die Ärztinnen und Ärzte die Frau auf etwaige weitere Larven in anderen Körperregionen. Dabei mussten sie behutsam vorgehen, schließlich gab es eine solche Behandlung noch nie. Für Forschende geht die Ursachenforschung indes weiter. Vor allem will man herausfinden, ob vielleicht eine vorherige Erkrankung die Patientin anfällig für den Parasiten gemacht hat. Ihren Fall hat man jedenfalls in einer neuen Studie festgehalten.

Eine Pandemie wird sich aber aus Ophidascaris robertsi nicht ergeben, da der Wurm nicht wie ein Virus zwischen Menschen weitergegeben werden kann. Allerdings treten sowohl Parasit als auch Schlangen in anderen Teilen der Welt auf, weshalb man mit weiteren Fällen rechnen muss. Immerhin weiß man jetzt, dass es das gibt. Bei seltenen Infektionen können nämlich Menschen sterben, weil niemand weiß, wonach man schauen muss.

Quellen: „Human Neural Larva Migrans Caused by Ophidascaris robertsi Ascarid“ (Emerging Infectious Diseases 2023), Guardian

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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